DAX: Allzeithoch und noch mehr Hoffnung
Der DAX hat nach dem gestrigen Rekordhoch im heutigen Vormittagshandel direkt ein neues Allzeithoch aufgestellt und notiert bei rund 16.580 Punkten (Stand: 6. Dezember, ca. 12 Uhr). Die Jahresendrally, bei der es Ende Oktober noch so aussah als sei sie abgeblasen, ist in vollem Gange.
In den letzten Handelstagen des Oktobers hat der DAX noch mit Marken von 14.600 oder 14.700 Punkten gekämpft – seitdem hat der deutsche Leitindex rund 13 Prozent zugelegt. Vor allem die Hoffnung auf das Ende der Zinsanhebungen der Fed und der EZB haben den DAX beflügelt. Im Rahmen der Jahresendrally könnte es nun sogar noch weiter nach oben gehen.
DAX baut auf das Ende der Leitzins-Anhebungen
Was ist der Haupt-Treiber für die aktuelle Rally? In den vergangenen Wochen haben die rückläufige Inflation und Fed-Chef Jerome die Hoffnung genährt, dass die US-Zentralbank keine weiteren Zinsanhebungen mehr vornehmen wird. Auch in Europa ist die Inflation langsam aber stetig auf dem Rückzug.
Das heizt in Börsenkreisen direkt Spekulationen um mögliche Zinssenkungen in 2024 an. Mit selbigen wird nun von einigen bereits ab spätem Frühjahr oder Frühsommer gerechnet. Sinkende Zinsen wären ein weiterer Boost für Aktien. Die aktuelle Hoffnung birgt jedoch auch Risiken, denn an der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt.
Viele positive Nachrichten sind Stand heute bereits eingepreist und haben das Allzeithoch ermöglicht. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Sollten die Fed oder die EZB in den kommenden Monaten doch nochmal schlechte Nachrichten für Anleger im Gepäck haben, dürfte das die Kurse belasten.
DAX von Allzeithoch zu Allzeithoch?
Neben der erwarteten Zinspolitik spielt auch der Zeitpunkt eine Rolle bei der starken DAX-Entwicklung der letzten Wochen. Denn gerade zum Jahresende bekommen viele Papiere nochmal ordentlich Rückenwind – das aktuelle Allzeithoch ist somit vielmehr eine logische Konsequenz als eine Überraschung.
Vieles spricht dafür, dass der DAX in den verbleibenden Handelswochen von 2023 noch weiter steigen kann, der Index hat nun mit keinerlei Widerständen mehr zu kämpfen. Auf der anderen Seite sollten Anleger bei einer solchen Kursrally jedoch immer auch mit Rücksetzern rechnen. Das Tal der Tränen zwischen August und Ende Oktober hat der Leitindex nun jedoch hinter sich gelassen.