Dax-40: Wie schneiden die Neulinge in der Berichtsaison ab?

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Nach langsamem Auftakt in der Vorwoche, als neben der Deutschen Börse AG lediglich der Software-Riese SAP seine Zahlen vorgelegt hat, nahm die Berichtsaison in der letzten Oktoberwoche so richtig Fahrt auf.

Gleich 8 Dax-Unternehmen gewährten Einblicke in ihre Geschäftsbilanzen, darunter 4 Neulinge im Leitindex, die erst vor wenigen Wochen aus dem MDax aufgestiegen waren und somit einen Großteil des 3. Quartals noch außerhalb der ersten Börsenliga verbracht haben. Auf die Zahlen von Symrise, Puma, Airbus und Porsche war dementsprechend besonders viel Aufmerksamkeit gerichtet.

Symrise hebt Jahresprognose an

Den Anfang machte am Dienstag der Duft- und Aromenhersteller Symrise. Der Dax-Aufsteiger erzielte im dritten Quartal ein organisches Umsatzwachstum von 8,3 Prozent. Bereinigt um Währungs- und Sondereffekte weist das Unternehmen einen Quartalsumsatz in Höhe von 2,88 Milliarden Euro aus.

Für das Gesamtjahr hat der in Niedersachsen ansässige Konzern seine Prognose angehoben und rechnet nun mit einem Plus beim organischen Umsatzwachstum von etwa 9 Prozent. Zuvor war man lediglich von gut 7 Prozent ausgegangen. Die operative Umsatzrendite soll weiterhin bei mehr als 21 Prozent liegen.

Anleger und Analysten reagierten positiv: Anleger griffen bei der Aktie in der vergangenen Woche nach Vorlage der Quartalsbilanz zu, mehrere Analysten bestätigten ihre Kaufempfehlungen und hoben das Kursziel auf 135 Euro an. Zuletzt bewegte sich das Papier auf einem Niveau um 120 Euro und hat damit seit Beginn des Jahres rund 9 Prozentpunkte zugelegt.

Puma steigert Umsatz und Gewinn

Positive Nachrichten wusste sodann zur Wochenmitte auch Puma zu vermelden. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach punktete bei Analysten und Anlegern mit einer deutlichen Steigerung von Umsatz und Gewinn, die jeweils höher ausfiel als Expertenschätzungen vorab prognostiziert hatten. So konnte der Umsatz um 20 Prozent gesteigert werden auf 1,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte von 190 auf rund 229 Millionen Euro, unterm Strich standen mit 144 Millionen Euro satte 30 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum.

Besonders gut liefen die Geschäfte demnach im zurückliegenden Quartal für Puma in der Region Amerika, wohingegen das Unternehmen in China einen Umsatzrückgang um währungsbereinigt 16 Prozent hinnehmen musste. Hintergrund sind nachwirkende Boykott-Aufrufe in der Volksrepublik gegen westliche Firmen und deren Produkte wegen politischer Spannungen, die die Geschäfte vieler Konzerne bereits seit dem Frühjahr belasten.

Sportartikelhersteller warnt vor schwierigem Schlussquartal

Zudem leidet auch Puma unter den Störungen in den globalen Lieferketten sowie der noch nicht ausgestandenen Corona-Pandemie, die immer wieder zu Produktionsausfällen oder reduzierten Kapazitätsauslastungen führt. Ohne diese beiden Effekte hätte Puma noch besser abgeschnitten.

Dennoch stimmt das Management Anleger bereits auf ein Rekordergebnis für das Gesamtjahr 2021 ein: Das operative Ergebnis soll sich demnach in einer Spanne von 450 bis 500 Millionen Euro bewegen. Damit wurde das untere Ende der Spanne präzisiert und um 50 Millionen Euro angehoben, während das obere Ende unverändert blieb. Beobachtern zufolge könnte das auf ein schwaches Schlussquartal hindeuten – denn mit 492 Millionen Euro wurde die Zielspanne bereits in den ersten neun Monaten des Jahres erreicht.

Airbus: Chancen und Risiken der Luftfahrtbranche

Unter besonderer Beobachtung steht in diesem Jahr auch der europäische Flugzeugbauer Airbus. Das Unternehmen profitiert von der anhaltenden Schwäche des US-Konkurrenten Boeing – einerseits. Andererseits zählt die Luftfahrtbranche zu den am härtesten von der Corona-Pandemie getroffenen Wirtschaftszweigen. Seit anderthalb Jahren haben die meisten Airlines nur reduzierte Flugpläne im Programm, die Kapazitäten aus Vorkrisenzeiten liegen noch in weiter Ferne. Fluggesellschaften in wirtschaftlich prekärer Lage werden angesichts dieser Umstände nicht unbedingt auf Shoppingtour gehen und die Flotte erweitern.

Seit einigen Monaten normalisiert sich die Lage mit der weltweit fortschreitenden Impfkampagne jedoch bekanntlich langsam, wovon auch Airbus profitieren kann. Zwar ging der Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent zurück auf gut 10,5 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn sank um 19 Prozent auf 666 Millionen Euro.

Gewinnerwartungen übertroffen, Prognose erhöht

Während die Umsatzerwartungen der Analysten damit leicht verfehlt wurden – sie waren im Schnitt von 10,7 Milliarden Euro ausgegangen –, konnten die Schätzungen mit Blick auf das Ebit übertroffen werden. Hier hatten Experten dem Flugzeugbauer lediglich 623 Millionen Euro zugetraut. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,51 Euro ebenfalls höher als die vorab erwarteten 0,46 Euro.

Grund genug, die Prognose für das Gesamtjahr erneut nach oben zu korrigieren: Bereits zum Abschluss des ersten Halbjahres war man von einem bereinigten operativen Gewinn in Höhe von etwa 4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr ausgegangen, nun peilt Airbus sogar 4,5 Milliarden Euro an.

Langer Weg aus der Pandemie: Besser als 2020 – schlechter als 2019

An den Vergleichszahlen aus den Vorjahren zeigen sich die Effekte der Pandemie besonders anschaulich: Die Erholungstendenzen lassen sich in der deutlichen Steigerung gegenüber 2020 ablesen, als lediglich 1,7 Milliarden Euro erzielt wurden. Wie weit man vom Vorkrisenniveau noch entfernt ist, offenbart indes der Blick auf 2019: Damals lag der bereinigte operative Gewinn noch bei fast 6,5 Milliarden Euro.

In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen auf gut 35 Milliarden Euro. Bislang wurden 424 Flugzeuge ausgeliefert – in den ersten neun Monaten 2020 waren es lediglich 341 Jets. Insgesamt will Airbus in diesem Jahr etwa 600 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden ausliefern nach 566 im Vorjahr.

Porsche punktet mit Absatzsteigerung und hoher Umsatzrendite

Ebenfalls am Donnerstag legte Porsche seine jüngste Quartalsbilanz vor. Der Sportwagenhersteller, der zum VW-Konzern gehört, hat im zweiten Halbjahr stärker als zuvor mit dem weltweiten Halbleitermangel zu kämpfen. In jedem Fahrzeug werden mittlerweile etliche solcher Chips verbaut, der Materialmangel sowie Schwierigkeiten in den Lieferketten machen der gesamten Autobranche sowie auch anderen Wirtschaftszweigen bereits seit Monaten zu schaffen – eine Situation, die sich seit dem dritten Quartal weiter zugespitzt hat und wohl auch das Schlussquartal prägen dürfte, so zumindest die Einschätzung des Porsche-Vorstands.

Besser als die Bilanz der Monate Juli bis September sieht daher die Neunmonatsbilanz aus. In diesem Zeitraum konnten die Absatzzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent gesteigert werden. Insgesamt hat Porsche seit Jahresbeginn bis Ende September mehr als 217.000 Fahrzeuge an seine Kunden weltweit ausgeliefert.

Das Umsatzplus beläuft sich für die ersten neun Monate auf gut 19 Prozent, der Umsatz liegt bei 23,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis fällt mit 3,6 Milliarden Euro deutlich höher aus als im Vorjahr: Im Vergleich zu 2020 entspricht das einer Steigerung um satte 78,4 Prozent. Mit einer angestrebten Umsatzrendite von 15 Prozent zählt Porsche weiterhin zu den profitabelsten Autoherstellern der Welt.