Das Wahlergebnis im DAX
Es ist geschafft! Wir haben die Bundestagswahl 2025 hinter uns! Am Ende war es letztlich nur spannend, mit wie vielen Parteien Merz seine Koalitionsgespräche führen muss. Nachdem BSW es ganz knapp nicht geschafft, in den Bundestag zu kommen, bleibt für die Union nur die SPD als Sparringspartner für die nächsten Wochen.
Oder Monate. Denn zwar pochen alle Parteien darauf, dass Deutschland jetzt wieder schnell aktiv und regierungsfähig werden soll. Das geht mit einer bestehenden Regierung besser also ohne – doch so richtig überhastet wird jetzt auch keine Entscheidung getroffen.
Laut Merz ist der Plan in den kommenden 8 Wochen bis Ostern eine Einigung mit der SPD zu finden. Laut SPD soll es ebenfalls schnell gehen – kann aber auch Monate dauern. Wir müssen uns also keine Sorgen machen, dass das Thema „Neue Regierung“ bald aus den Schlagzeilen verschwindet.
DAX im 15-Minuten-Chart
Hier sehen Sie den Wahlerfolg in Rot und Grün. Zwar hat keine der Farben bei der Wahl besonders gut abgeschnitten, doch im Chart haben sie einen Stammplatz. Der DAX hüpfte zum Montagmorgen mit einer 350 Punkte Kurslücke nach oben. Offensichtlich geht es auch ohne FDP im Bundestag, dass die Erwartung an die deutsche Wirtschaft positiv ist.

(Quelle: Aktienscreener.com)
Wobei, so richtig viel hat der DAX mit der deutschen Wirtschaft auch nicht mehr zu tun. Da wäre der Mittelstand schon wichtiger, wenn der etwas von der neuen Regierung bekommt. Insolvenzen hatten wir die letzten Jahre genug. Stellenabbau – gerade in der Autobranche – war auch zuletzt ein permanentes Thema in den Schlagzeilen.
Wie geht es jetzt weiter?
Vermutlich ziemlich langweilig. Große Änderungen können Wahlen bringen. Das sehen wir in den USA, wo einfach einmal alles auf links gekrempelt wird. Hierzulande ginge das sicherlich auch, aber nicht mit Schwarz-Rot.
Das hat natürlich wenig Potential für Überraschungen. Dafür wissen wir eher, was uns erwartet, und das wird kein radikaler neuer Kurs sein.
Was ich auch bezeichnend fand: Kaum jemand hat bei der Wahl seine Stimme abgegeben, weil er den Spitzenkandidaten einer Partei besonders sympathisch oder kompetent fand. Da wurde zwar mit der höchsten Wahlbeteiligung seit Jahren gewählt, und dennoch eher nur die Partei oder deren Programm.
Stellen Sie sich vor, es gäbe eine charismatische Führung in einer Partei, die gleichzeitig noch frei reden kann und dabei sinnvolle Dinge von sich gibt. Das wäre ja mal was! Und so bleibt es aber bei der bekannten Konstellation, die Schuld bei den anderen Parteien zu suchen.
Positiv ist dabei, dass wir einige Kandidaten nicht mehr sehen werden. Und, was mich ebenfalls beeindruckt hat: Die Wahlumfragen und -prognosen waren diesmal ziemlich nah am finalen Endergebnis. Umso mehr wundert mich dann immer wieder, wie einige Parteien aus allen Wolken fallen, wenn sie ihre Resultate am Wahlabend sehen.
Na ja, die Bundestagswahl ist vorbei. Jetzt gibt es hoffentlich wieder andere Themen während hinter den Kulissen die kommenden Wochen und Monate die Ministerposten hin und her geschoben werden. Mal sehen, wie viele altbekannte Gesichter die Union ausgräbt.