Auto-Aktien: Schwacher Jahresauftakt deutscher Konzerne
Seit Jahresbeginn haben deutsche Auto-Aktien wie die Papiere von BMW, Mercedes oder Volkswagen keine gute Performance auf dem Börsenparkett gezeigt. Und das spiegelt sich auch im aktuellen Bericht zur Lage der weltweiten Automobilindustrie der Beratungsgesellschaft EY wider.
In diesem zeigt sich, dass die deutschen Automobilunternehmen im Vergleich zur globalen Konkurrenz (EY untersucht die 16 größten Autokonzerne der Welt) einen schwachen Jahresauftakt mit Gewinneinbußen hingelegt haben. Besser lief es zum Beispiel für japanische Konzerne. Doch das muss nicht heißen, dass deutsche Auto-Aktien derzeit keine interessante Wahl sind.
Darum lief es für deutsche Autobauer schlechter
Aus dem Bericht von EY geht ein klarer Gewinner hervor: Die Autokonzerne aus Japan konnten den Umsatz in Q1 deutlich steigern und den operativen Gewinn sogar um 87 Prozent erhöhen. Doch diese Zahlen resultieren vor allem aus den Wechselkurseffekten durch den Wertverfall der japanischen Währung Yen.
In Deutschland mussten die Konzerne hingegen ein kleines Minus im Umsatz verkraften sowie einen deutlichen Gewinneinbruch um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Gründe sind vielfältig: Unter anderem schwächelt die Nachfrage aufgrund der Konjunktur. Zudem läuft es auch bei Absätzen der E-Modelle nicht rund, die Wende hin zur Elektromobilität gerät ins Stocken.
Was deutschen Autobauern laut EY ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet ist die Situation in China. Hier ist der Konkurrenzkampf vor allem im Elektro-Bereich sehr hoch und der Markt ist trotz geringer werdender Bedeutung weiterhin von großer Relevanz. Ein Drittel alle deutschen Neuwagen wurden zuletzt in China verkauft. Außerdem droht ein Handelskonflikt mit China und dieser wäre laut EY schlecht für die deutsche Autoindustrie. Diese „können in einem solchen Szenario nur verlieren.“
Darum bleiben BMW und Co. trotzdem interessant für Anleger
Eine weitere schlechte Nachricht: Aufgrund der sinkenden Gewinne hat Mercedes in Q1 die Pole Position bei der Marge an die Südkoreaner von Kia (13,1 Prozent) verloren. Doch hier zeigt sich trotz des Dämpfers die Stärke – BMW (Marge: 11,1 Prozent) und Mercedes (10,8 Prozent) folgen weiterhin auf den Plätzen 2 und 3.
Vor allem bei den Premiumherstellern könnte sich die Situation in Q2 und Q3 aufhellen und die Nachfrage nach hochpreisigen Modellen anziehen. Darüber hinaus sind die Auto-Aktien aufgrund der Performance der letzten Jahre keinesfalls zu teuer und fundamental sehr gut aufgestellt. Die satten Dividenden sind ein weiteres Argument für die Automobilkonzerne aus dem DAX.