2020er: Weichenstellung für Deutschlands Schlüsselindustrie

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Der Dax ist gut – aber MDax und SDax sind sogar noch besser. Wer als Privatanleger auf den Deutschen Leitindex setzte, verbuchte im Jahr 2019 ein Plus von gut 25 Prozent. Die “zweite und dritte Reihe” schaffte mit jeweils rund 31 Prozent sogar noch etwas mehr.
Generell sind gerade Kleinanleger gut beraten, sich auf breit angelegte Indizes zu stützen. Sie enthalten in der Regel Werte aus unterschiedlichen Branchen und sind so divers, dass selbst bei einer Krise am einen Ende Erfolge auf der anderen Seite die Verluste abfedern oder sogar gänzlich auffangen können.
Beispiele hierfür gab es in der Vergangenheit zuhauf: Mal waren es die Finanztitel, mal die Energiewerte, die als Sorgenkinder galten.
Zuletzt hatten es vor allem solche Unternehmen schwerer, die der klassischen Industrie angehören und sich derzeit in einem grundlegenden Wandel befinden, was Produktionsprozesse und Produktpaletten angeht. Betroffen sind davon zuletzt vor allem Thyssenkrupp und Siemens.

2020er: Schicksalsjahrzehnt für deutsche Autoindustrie

Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf Deutschlands Schlüsselbranche Nummer eins: Die Automobilhersteller haben ein schwieriges Jahr hinter sich – und aller Voraussicht nach eine noch größere Durststrecke vor sich.
Die 2020er Jahre gelten nach allem, was wir heute wissen, als das Jahrzehnt der Transformation, weg vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antriebsformen. Auf der Abschussliste steht längst nicht mehr nur der Diesel, sondern auch der Benziner wird wohl mittelfristig von der Straße verschwinden. Welche Alternativen sich letztendlich durchsetzen werden, hängt unter anderem vom öffentlichen Infrastrukturausbau und der Preisgestaltung auf Seiten der Hersteller ab. Aber auch die Kunden werden sich umstellen müssen.

Wichtigster Industriezweig der Exportnation Deutschland

Gerade in Deutschland macht die Automobilbranche einen Großteil der Wirtschaftsleistung aus. Deutsche Autos sind weltweit gefragte Exportschlager, neben den Herstellern selbst sorgen etliche Zulieferer für zigtausende Arbeitsplätze. Die Entwicklungen des kommenden Jahrzehnts werden maßgeblich dafür sein, ob und inwieweit Deutschland seine international ausgerichtete Wirtschaftskraft wird behaupten können – ein wesentlicher Faktor, wenn es um politische Macht und Einfluss geht, gerade innerhalb Europas, aber auch darüber hinaus.
Auch aus Anlegersicht dürften die kommenden Jahre im Hinblick auf die Autobauer somit interessant werden. Sind die fetten Jahre jetzt vorbei – oder gelingt der Transformationsprozess und die hiesige Ingenieurskunst geht sogar noch gestärkt daraus hervor? In spätestens zehn Jahren wissen wir mehr.
Im vergangenen Jahr zeichnete sich jedenfalls schon ab, dass die Branche vor tiefgreifenden Herausforderungen steht und diese Entwicklung auch an den Aktienkursen nicht spurlos vorbeizieht. Die Papiere von Daimler und BMW schafften auf Jahressicht gerade so den Sprung in die Gewinnzone, lediglich die VW Vorzugsaktie konnte sich auf den vorderen Rängen behaupten und verbuchte ein Plus von mehr als 25 Prozent.