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Mercedes-Benz investiert in Serbien

Mercedes-Benz investiert in Serbien
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Der Bundeskanzler höchstselbst ist nach Belgrad gereist an diesem Freitag – dabei geht es noch nicht einmal um ein bilaterales Abkommen. Es ist die Europäische Union, die einen Vertrag mit Serbien schließt. Es geht um Rohstoffe, um Politik und um knallharte wirtschaftliche Interessen.

Scholz und Källenius in Serbiens Hauptstadt

Konkret sehen die Verträge den umfassenden Lithiumabbau in Serbien vor. Das Land sitzt auf dem wohl größten Vorkommen des raren Rohstoffs in Europa. Benötigt wird Lithium unter anderem für die Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge – und hier wird es besonders für Deutschland interessant. Denn bekanntlich ist die hiesige Exportwirtschaft stark abhängig von der Automobilindustrie, und die steht vor gewaltigen Umwälzungen.

Zwar ist das Verbrenner-Aus nach der jüngsten Europawahl auf dem alten Kontinent wohl erst einmal ausgesetzt. Doch der Umstieg auf Elektromobilität ist längst in vollem Gange. Und während immer mehr Fahrzeuge des US-Marktführers Tesla oder des chinesischen Neulings BYD über deutsche Straßen rollen, geraten BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz immer mehr ins Hintertreffen. Sich nicht abhängen lassen, aufrücken, nicht den Anschluss verlieren, so lautet die Parole. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass auch Ola Källenius, Chef von Mercedes-Benz, in Belgrad dabei ist.

Mercedes-Benz investiert in serbische Lithium-Minen

Der Premiumhersteller soll in den Standort investieren. Überhaupt soll Deutschland dabei helfen, das ganze Unterfangen einigermaßen umweltschonend zu gestalten. Davon soll nicht zuletzt eine Vorbildwirkung in die Welt ausgesendet werden – seht her, Rohstoffabbau geht auch in klimafreundlich.

Serbien selbst pocht auf seine Interessen. Der langjährige EU-Beitrittskandidat besteht darauf, einen substanziellen Anteil des Rohstoffs im eigenen Land zu verarbeiten. Die serbische Wirtschaft soll profitieren von dem geologischen Zufall, dass man über jenen Stoff verfügt, den gerade alle haben wollen.

Serbien-Deal als Teil der China-Strategie

Auch geopolitisch ist das Abkommen von Relevanz. Erklärtermaßen will Europa unabhängiger werden von seinen globalen Handelspartnern – allen voran der Volksrepublik China. Wirtschaftliche Beziehungen zu Russland wurden seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine ohnehin weitgehend gekappt. Und mit Blick auf eine mögliche Wiederwahl Donald Trumps ins Weiße Haus im November wappnet man sich zunehmend vor transatlantischem Gegenwind.

Autohersteller wie Mercedes-Benz sind ebenfalls daran interessiert, die eigenen Abhängigkeiten in der Wertschöpfungskette durch Diversifizierung zu reduzieren. Möglicherweise, so Konzernchef Källenius, könnte in Serbien sogar eine neue Batteriefabrik entstehen. Nicht zuletzt die Erfahrungen der Corona-Pandemie, die die globalen Lieferketten empfindlich störte und die Just-in-Time-Produktion zahlreicher Autobauer zeitweise lahmlegte, machen eine stärkere Regionalisierung aus Sicht der Unternehmen attraktiv. Wenn Rohstoffe und Vorprodukte nicht mehr um den halben Globus transportiert werden müssen, spart das auf lange Sicht nicht nur Zeit und Kosten, sondern kann im Krisenfall dazu beitragen, Ausfälle zu minimieren.

Mercedes-Benz Aktie: Anleger weitgehend unbeeindruckt

Anleger zeigten sich am Freitag dennoch wenig beeindruckt. Die Aktie von Mercedes-Benz gab bis zum Nachmittag leicht nach und bewegt sich nach ihrem Höhenflug im Frühsommer nun wieder in etwa auf dem Niveau vom Jahresbeginn. Zuletzt war das Papier für knapp 64 Euro zu haben. In der vergangenen Woche hatte ein Analystenkommentar der US-Großbank Goldman Sachs für Ernüchterung gesorgt. Die Experten hatten zwar ihre Kaufempfehlung für Mercedes-Benz Aktien bestätigt, zugleich aber das Kursziel von 97 auf 84 Euro gesenkt.

Für frische Impulse könnten die jüngsten Quartalszahlen sorgen. Diese werden voraussichtlich in der kommenden Woche vorgelegt.