Mercedes-Aktie: Profitabel und niedrig bewertet
Die Mercedes-Aktie ist nach den Q3-Zahlen zunächst abgerutscht, konnte sich im November jedoch wieder leicht berappeln und notiert gut 5 Prozent höher (Stand: 27. November, ca. 10 Uhr). Seit Mitte Juni hat das Papier der Mercedes-Benz Group allerdings mehr als 20 Prozent verloren – im bisherigen Börsenjahr beträgt das Kursminus gut 8 Prozent.
Die enttäuschende Kursentwicklung in 2023 wird unter anderem mit Preisdruck bei der E-Mobilität, durchwachsenen Aussichten und einem insgesamt schwierigen Umfeld begründet. Trotzdem steht der Kursverlauf im Widerspruch mit den mehr als soliden Zahlen. Im 3. Quartal war Mercedes-Benz der profitabelste Autobauer der Welt und die Aktie ist nach wie vor alles andere als zu teuer.
Mercedes mit einem soliden 3. Quartal und vorsichtigem Ausblick
Mit einem Umsatz von gut 37 Milliarden Euro hat die Mercedes-Benz Group etwas weniger erlöst als im Vorjahreszeitraum – auch das EBIT lag mit etwas mehr als 4,8 Milliarden Euro 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Preiskampf bei Elektro-Modellen nimmt zu und höhere Kosten konnten nur teilweise aufgefangen werden.
Für das laufende 4. Quartal ist Mercedes-Benz etwas pessimistischer und rechnet in der Automobil-Sparte mit einer leicht geringeren EBIT-Marge zwischen 10 und 11 Prozent. Allerdings kann sich auch das noch sehen lassen, in Q3 war Mercedes-Benz laut Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) der profitabelste Autobauer der Welt. Die Marge lag bei 13 Prozent – auf den folgenden Rängen landeten Toyota mit 12,6 Prozent und BMW mit 11,3 Prozent.
Mercedes-Aktie ist weiterhin günstig bewertet
Die ganz fetten Jahre sind vielleicht erstmal vorbei – denn der Preiskampf bei den E-Modellen dürfte sich verschärfen und die Marge ist hierbei bisher ohnehin geringer. Gut möglich, dass Mercedes-Benz in 2024 etwas weniger umsetzen und die Gewinn-Marge leicht geringer ausfallen wird. So ist zum Teil auch die schwache Performance der Mercedes-Aktie zu erklären.
Quelle: https://aktienscreener.com
Doch in Anbetracht der sehr starken Zahlen – in 2023 dürfte der Umsatz wieder bei etwa 150 Milliarden Euro landen, das bereinigte operative Ergebnis bei gut 20 Milliarden Euro – und der fundamentalen Bewertung ist das Papier weiterhin keinesfalls zu teuer. Das KGV für die Mercedes-Aktie liegt im Bereich von 5, hier ist also nach wie vor Luft nach oben.
Das sehen auch die meisten Analysten so: Das durchschnittliche Kurspotenzial wird bei 37 Prozent gesehen, die Kursziele der letzten Wochen liegen zwischen 60 Euro (Barclays) und 120 Euro (Deutsche Bank). Für Anleger heißt das: Insgesamt überwiegen bei der der Mercedes-Aktie trotz des vorsichtigen Ausblicks auf die kommenden Quartale momentan die Chancen.