Daimler Truck erfreut die Investoren mit unerwartet positivem Ausblick

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Erst seit dem 10. Dezember 2021 existiert der Stuttgarter LKW- und Bushersteller Daimler Truck nach der Abspaltung von der damaligen Daimler AG (inzwischen Mercedes-Benz Group AG) als eigenständiges Unternehmen. Dementsprechend präsentiert der Vorstandsvorsitzende Martin erstmals einen eigenen Geschäftsbericht. Zur Freude der Investoren.

Der Aktienkurs des gerade erst am 21. März 2022 in den DAX aufgestiegenen weltgrößten Nutzfahrzeugherstellers war seit der Erstnotierung im Dezember noch keine helle Freude für die Anleger. Die Notierung verlor zwischenzeitlich fast ein Drittel an Wert – von anfangs etwas über 30 Euro auf nur noch 22 Euro am 7. März 2022.

Doch die vom Management präsentierten Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 und vor allem die überraschend optimistische Prognose für das laufende Jahr könnten eine Trendwende eingeleitet haben – im Vormittagshandel steigt die Aktie jedenfalls um bis zu 10 Prozent auf rund 26 Euro.

Finanzziele für 2021 trotz Lieferproblemen erreicht

Obwohl Lieferengpässe im zweiten Halbjahr 2021 die Produktion hemmten und sich somit dämpfend auf das Wachstum von Daimler Truck vor allem in den Kernmärkten Europa und Nordamerika auswirkten, konnte das Unternehmen seine avisierten Finanzziele insgesamt erreichen. So steigerte sich der Nutzfahrzeug-Absatz um rund 20 Prozent auf 455.400, der Umsatz erhöhte sich um etwa 10 Prozent auf 39,8 Milliarden Euro. Sogar um 37 Prozent auf 590.000 Einheiten kletterte der Auftragsbestand nach oben.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) vervierfachte sich gegenüber dem Vorjahr beinahe auf 2,55 Milliarden Euro und die bereinigte Umsatzrendite (RoS) betrug mit 6,1 Prozent mehr als das Dreifache der 1,9 Prozent im allerdings stark von der Corona-Pandemie gebeutelten Geschäftsjahr 2020. Aufgrund der Abspaltung vom Mutterkonzern spät im Jahr kann es für 2021 noch keine Dividende geben. Aber für das laufende Geschäftsjahr ist eine erstmalige Ausschüttung fest eingeplant.

Starker Ausblick trotz Ukraine-Krieg

Für 2022 erwartet das Management eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Kernmärkten. Weder die Corona-Pandemie noch der Ukraine-Krieg sollen sich nach dem aktuellen Stand negativ auf die generelle Marktentwicklung auswirken. Der voraussichtliche Einfluss höherer Rohstoff- und Energiekosten sowie des Wegfalls des Russland-Geschäfts sind bereits in die Prognose eingerechnet.

Die Lieferengpässe hingegen werden sich mindestens im ersten Halbjahr sehr wohl bemerkbar machen und das Wachstum weiterhin etwas einbremsen. Dennoch prognostiziert Daimler Truck eine signifikante Absatzerhöhung auf 500.000 bis 520.000 Einheiten und daraus resultierend einen auf 45,5 bis 47,5 Milliarden Euro stark anziehenden Umsatz.

Auch die bereinigte Umsatzrendite soll sich auf 7 bis 9 Prozent erhöhen. Mit dieser Prognose übertrifft Daimler Truck die Erwartungen vieler Experten und nimmt Kurs auf ein erfolgreiches erstes volles Geschäftsjahr als eigenständiges Unternehmen.