Daimler Aktie: Akku-Kooperation mit ACC macht endlich Hoffnung!
Auch wenn es so manchem Umweltschützer nicht schnell genug geht: Der Autobauer Daimler hat sich ambitionierte Ziele in Sachen Elektromobilität gesetzt.
Schauen Sie: In weniger als drei Produktzyklen wollen die Stuttgarter den Konzern von Grund auf transformieren. Bereits 2030 soll mehr als die Hälfte der Daimler-Autos mit Elektroantrieb verkauft werden. Die Transformation sei die Aufgabe unserer Generation, so das Credo von Konzernboss Ola Källenius.
Gefährlich: Deutsche Autobranche bei Batterien von China abhängig
Einfach wird das Ganze freilich nicht. Vor allem bei den Stromer-Akkus haben auch die Stuttgarter ähnlich wie die deutschen Konkurrenten hohen Nachholbedarf. Jahrelang verließ man sich hier auf das Know-how und die Produkte aus Fernost.
Auf der einen Seite können Daimler und Co. damit teure Investitionen umgehen. Auf der anderen Seite aber begibt man sich in eine gefährliche Abhängigkeit. Die Volksrepublik China etwa, die sich derzeit den Protektionismus auf die Fahnen schreibt, könnte die Batterien als Druckmittel in Handelskonflikten einsetzen. Das wiederum resultiert in einem hohen Risiko für die deutschen Auto-Aktien und nicht zuletzt für Sie als Anleger.
Daimler kooperiert mit ACC
Kein Wunder also, dass die deutschen Hersteller das Batteriegeschäft nach Deutschland bzw. zumindest nach Europa holen wollen. Jetzt hat Daimler hier eine wegweisende Kooperation in die Wege geleitet – für uns Anleger ist das eine gute Nachricht.
Demnach sind die Stuttgarter beim französisch-deutschen Batteriezellenhersteller ACC eingestiegen. Das Unternehmen wurde von dem Autogiganten Stellantis (u.a. Peugeot, Chrysler, Citroen, Alfa Romeo, Opel) und dem Energiekonzern Totalenergies gegründet, um einen europäischen Akku-Player zu schaffen.
Akkus für Europa
Daimlers Sternmarke Mercedes will sich an der Automotive Cells Company mit Technologie und Produktions-Know-how beteiligen. Gemeinsam mit ACC werde man Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren, maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz, so Daimler-Boss Källenius.
Die Stuttgarter wollen hierfür insgesamt weniger als eine Milliarde Euro in die Hand nehmen – davon im nächsten Jahr einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Källenius hatte bereits vor einiger Zeit das Ziel ausgegeben, bis Ende der 20er Jahre eine Produktionskapazität von mehr als 200 GWh an Batteriezellen pro Jahr auf die Beine zu stellen.
Politik mit im Boot
Damit könnte man rechnerisch Stromspeicher für 2,5 Millionen aktuelle Mercedes-EQC-Modelle garantieren. Ab Mitte des Jahrzehnts sollen die Lieferungen von ACC aus Fabriken in Frankreich und Deutschland anlaufen. Flankiert wird das Ganze freilich auch von der Politik, die ebenfalls ein Interesse an einer heimischen Produktion hat.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht in dem Projekt den bislang größten Durchbruch für ein Batteriezellprojekt in der Bundesrepublik. Die scheidende Bundesregierung fördert Batterieprojekte in Deutschland aktuell mit etwa 3 Milliarden Euro. Wie viel davon für die ACC-Initiative aufgewendet wird, blieb indes unklar.
Mein Fazit für Sie
Endlich will die deutsche Autobranche bei den Batterien unabhängiger von Fernost werden. Für die Konzerne geht das natürlich erst einmal mit Investitionen einher. Angesichts der derzeit sprudelnden Gewinne können sich die Unternehmen diese entscheidende Investition in die Zukunft aber durchaus leisten, nicht zuletzt weil die Politik üppige Mittel zuschießen wird.
Für die Daimler-Aktie ist die Kooperation mit ACC jedenfalls eine gute Nachricht und schafft langfristiges Potenzial. Das sahen auch die Anleger so. Nach Bekanntgabe der Partnerschaft kletterte das Papier Ende letzter Woche merklich nach oben.
Analysten sehen noch Kurspotenzial für Daimler-Aktie
Sollten Sie noch nicht in Daimler investiert sein, ist das jedenfalls noch nicht allzu schlimm, so zumindest die Analysten. Laut Marketscreener empfehlen die Experten durchschnittlich den Kauf der Aktie mit einem Kursziel, das 26 Prozent über dem Niveau von Montag liegt. Bleiben Sie hier also am Ball.