Continental Aktie: So will der Konzern PET-Flaschen nachhaltig nutzen!

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Laut der Deutschen Umwelthilfe werden hierzulande pro Stunde rund 2 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht – das sind pro Tag mehr als 47 Millionen Stück. Auf jeden Deutschen kommen so jedes Jahr 210 Flaschen. Sie merken: Um unseren Durst zu befriedigen, müssen enorme Mengen an Plastik hergestellt werden.

Das Gute: Die sogenannten PET-Flaschen lassen sich recyceln. Ein Umstand, den nun auch der deutsche Autozulieferer Continental nutzen will – und zwar für die Reifenproduktion.

Continental: Reifen aus PET-Flaschen

Wie der Konzern kürzlich bekannt gab, will man bereits ab dem kommenden Jahr wiederaufbereitetes Polyester, das aus recycelten Kunststoffflaschen gewonnen wird, zur Herstellung von Autoreifen einsetzen. Konkret sollen die recycelten Flaschen in der Reifenkarkasse verwendet werden. Diese besteht aus Gewebeschichten und ist das tragende Gerüst in Luftreifen.

Laut Continental könne man aus 60 wiederverwendeten PET-Flaschen genug Polyester für einen kompletten Reifensatz gewinnen. Der Clou: Zuvor konventionell produzierte Kunststoffe könnten durch das Recycling komplett ersetzt werden. Der Autozulieferer sprach von einem „PET-Hochleistungswerkstoff“.

Das sind die Vorteile

Und so soll das Ganze funktionieren: Im Rahmen des Recycling-Prozesses werden die Flaschen zunächst sortiert, Verschlusskappen entfernt und schließlich maschinell gereinigt. Nach einer mechanischen Zerkleinerung werden sie eingeschmolzen und granuliert. Es folgen die Festkörper-Polymerisation und ein modifizierter Spinnprozess.

Die dabei entstehenden Polyester-Fasern sollen ebenso leistungsfähig sein wie die bisher verwendeten Fasern. Ein weiterer Pluspunkt: Durch das Recycling lässt sich jede Menge Energie einsparen, was sowohl die Kosten als auch den CO2-Fußabdruck verringert.

Nachhaltigkeit als wichtiger Faktor für uns Anleger

Meine Einschätzung für Sie: Continental geht damit sicherlich einen Schritt in die richtige Richtung. Schließlich werden nachhaltige Prozesse immer wichtiger. Nur die Konzerne, die sich zumindest darum bemühen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern, sind zukunftsfähig. Sie als Anleger sind daher gut beraten, auf entsprechende Maßnahmen der Unternehmen zu achten.

Continental etwa will bis spätestens 2050 sämtliche Materialien aus nachhaltiger Erzeugung beziehen. Die Nutzung von PET-Flaschen zur Reifenherstellung ist dabei ein erster wichtiger Schritt, wenngleich noch viele weitere folgen müssen. Übrigens: Auch der Wettbewerber Michelin will künftig recyceltes Plastik nutzen. Ab dem Jahr 2024 werden die Franzosen ihre Reifen damit ausstatten.

Naturkautschuk aus Löwenzahn?

Optimierungspotenzial gibt es freilich auch noch bei dem wichtigsten Reifenrohstoff – dem Naturkautschuk. Continental forciert aktuell Projekte, in denen Kautschuk nicht aus Großplantagen mit entsprechendem Wasser- und Flächenverbrauch, sondern aus Löwenzahn stammt. Ähnliche Forschungsinitiativen betreibt der US-Konkurrent Goodyear. Dieser hat beispielsweise Zuckerrohr als möglichen Ausgangsstoff für Kautschuk im Blick.