CompuGroup profitiert vom E-Rezept

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Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet endlich voran. Einen möglichen Gewinner dieser Entwicklung – CompuGroup Medical – möchte ich Ihnen heute näher vorstellen.

Unternehmensportrait

Der in Koblenz ansässige Konzern zählt zu den europäischen Marktführern für Software und IT-Dienstleistungen für den Gesundheitssektor. Zu den Kunden gehören Arztpraxen, Apotheken, Labore, Krankenhäuser, Krankenversicherungen und Pflegeeinrichtungen.

Profiteur von E-Rezept und digitale Patientenakte

Nach langem Hin und Her hat der Bundestag Ende 2023 mit dem „Gesetz zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten“ den Weg frei gemacht für einen wichtigen Schritt zur überfälligen Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ab 2024 wird es das elektronische Rezept und die digitale Patientenaktie geben. Beide werden dazu beitragen, die medizinische Versorgung Deutschland zu verbessern. 

Einer der größten Profiteure dürfte CompuGroup Medical sein. Das Unternehmen liefert entsprechende Hard- und Software und kann sich bereits auf eine breite Kundenbasis stützen: nämlich 1,6 Mio. Nutzer im Gesundheitswesen, darunter Arztpraxen, Apotheken, Labore, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen in 60 Ländern.

Vorzüge der elektronischen Patentenakte

Die elektronische Patientenakte (ePA) gewährleistet in Zukunft endlich, dass Ärzte ihre Patienten unter Berücksichtigung aller bisherigen Diagnosen optimal behandeln können. Bisher waren wichtige Patientendaten auf Servern von Praxen und Krankenhäusern verteilt, in denen Patienten in der Vergangenheit behandelt wurden. Wichtige Befunde mussten zwischen Ärzten per Post, Fax oder Mail verschickt werden. Oftmals waren diese nicht lückenlos, was zu Fehlern in der Behandlung führen konnte.

Bei der ePA handelt es sich um einen persönlichen Datenspeicher, der Menschen ein Leben lang begleitet. Dieser gibt behandelnden Ärzten Zugriff auf sämtliche Diagnosen und Untersuchungen, Laborbefunde sowie verschriebene Medikamenten und durchgeführte Therapien. Dies bringt Patienten zahlreiche Vorteile: Mehrfachuntersuchungen werden vermieden, Wechselwirkungen von Medikamenten können besser berücksichtigt, treffendere Diagnosen gestellt und bessere Therapien verschrieben werden.

Solche elektronischen Patientenaktien wurden zwar schon 2021 eingeführt, jedoch nur als wählbares Angebot, von dem lediglich rund 1% der 74 Millionen gesetzlich Versicherten Gebrauch gemacht hat. Bis 2025 sollen daraus 80% werden.

E-Rezept wird zum Standard

Auch die Möglichkeit eines elektronischen Rezepts besteht bereits seit einiger Zeit. Von den rund 500 Millionen in Deutschland eingelösten Rezepten war zuletzt aber weiterhin der Großteil in Papierform. Ab 2024 soll das E-Rezept zum verbindlichen Standard werden. Dann erhalten Patienten statt des rosa Zettels einen Code aufs Handy oder auf die elektronische Gesundheitskarte. Auch per App soll das Rezept eingelöst werden können.

Im Vergleich zur Papierversion bietet das elektronische Rezept für Patienten einige Vorteile: So entfällt das Warten auf die Unterschrift des Arztes. Außerdem muss das Rezept nicht mehr vom Praxisteam vor Ort ausgehändigt werden, sondern kann auf eine App oder die elektronische Gesundheitskarte geladen werden.

Gewinnmargen sollen endlich steigen

In den vergangenen Jahren konnte CompuGroup zwar die Umsätze kontinuierlich steigern, aber Optimierungsbedarf gibt bei der Gewinnentwicklung. Hier trat das lange nur auf der Stelle.

Dank der fortschreitenden Digitalisierung erwarten Analysten für die kommenden Jahre eine deutliche Steigerung der Gewinnmarge. Haut dies hin, so könnte der Aktienkurs bald ebenfalls deutlich höher notieren.