CompuGroup-Aktie: Die Zahlen nach dem Absturz
Der Kurs der CompuGroup-Aktie ist nach der Präsentation der Halbjahreszahlen im heutigen Vormittagshandel leicht gestiegen. Für den großen Knall hatte bei dem Softwarekonzern jedoch die Gewinnwarnung letzte Woche gesorgt – auf einen Schlag ist die CompuGroup-Aktie vergangenen Dienstag um rund 30 Prozent eingebrochen.
Seit Jahresbeginn steht ein Minus von etwa 57 Prozent auf der Kurstafel der CompuGroup-Aktie (Stand: 15. Juli 2024, ca. 10 Uhr). Damit gehört das Papier zu den größten Verlierern des bisherigen Börsenjahres. Mit der gekappten Prognose hatte das Unternehmen letzte Woche die Anleger geschockt. Die vorgezogenen und heute veröffentlichten schwachen Q2-Zahlen waren entsprechend keine Überraschung mehr. Was Anleger beachten sollten: Die Analysten blicken nun ebenfalls pessimistischer als zuvor auf die CompuGroup-Aktie.
CompuGroup mit erwartet schwachen Halbjahreszahlen
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Umsatz der CompuGroup um 6 Prozent auf 562 Millionen Euro gesunken. Gleichzeitig ist das bereinigte EBITDA sogar um 14 Prozent gesunken und landete bei 114 Millionen Euro. Im 2. Quartal hat sich der Gewinn (13,8 Millionen Euro) mehr als halbiert und die Nettoverschuldung stieg in den letzten 6 Monaten deutlich um knapp 11 Prozent.
Die Zahlen zeigen zum einen die aktuelle Umsatzschwäche der CompuGroup im 1. Halbjahr, zum anderen jedoch auch die anhaltenden Probleme mit der Profitabilität. Bereits letzte Woche hatte das Unternehmen die Ziele für 2024 gekappt: Statt eines Umsatzwachstums zwischen 4 und 6 Prozent erwartet die CompuGroup nun einen Umsatz höchstens auf Vorjahresniveau (Spanne -2 bis 0 Prozent). Beim bereinigten EBITDA prognostiziert man zwischen 220 und 250 Millionen Euro (vorher lag die Prognose-Spanne zwischen 270 und 310 Millionen Euro.
CompuGroup-Aktie: Hier ist jetzt Geduld gefragt
Nach der Gewinnwarnung vergangene Woche ist die CompuGroup-Aktie auf ein neues 10-Jahrestief gefallen und wird sich in den nächsten Quartalen zunächst wieder Vertrauen aufbauen müssen. Zwar hat das Unternehmen – und damit auch das Papier – perspektivisch durchaus Potenzial und die schwache Performance der letzten 3 Jahre, in denen der Kurs der Aktie von über 80 Euro auf gut 15 Euro gefallen ist, bietet große Comeback-Chancen.
Dennoch sollten Anleger in jedem Fall auch die Risiken im Blick behalten. Sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität sieht es derzeit nicht gut aus für den Software-Konzern für das Gesundheitswesen. Auch viele Analysten zeigten sich geschockt von der deutlich gekappten Jahresprognose und senkten zum Teil die Kursziele für die CompuGroup-Aktie erheblich. So zum Beispiel Warburg Research (von 61,50 auf 31 Euro), die Deutsche Bank (von 31 auf 20 Euro) oder Jefferies (von 32,50 auf 18 Euro).
CompuGroup-Aktie, tiefster Stand seit 10 Jahren – Quelle: https://aktienscreener.com/