Commerzbank-Aktie: Höhenflug ist gestoppt
Der Kurs der Commerzbank-Aktie ist in der vergangenen Handelswoche um mehr als 10 Prozent eingebrochen und notiert inzwischen bei knapp 14 Euro (Stand: 17. Juni 2024, ca. 09.30 Uhr). Im Zuge der starken Geschäftszahlen und der weiter verschobenen Zinswende war das Papier zuvor auf knapp 16 Euro geklettert – dieser Höhenflug ist nun vorerst gestoppt worden.
Denn zum einen bereitet der Commerzbank-Aktie die negative Grundstimmung Probleme. Zum anderen belastet auch der drohende Zoll-Konflikt der EU mit China – die Commerzbank wäre davon mehr betroffen als viele andere Unternehmen. Jedoch steht seit Jahresbeginn weiterhin ein sattes Kursplus von 29 Prozent auf der Tafel und die Q1-Zahlen stimmen. Die Aussichten könnten also schlechter sein.
Commerzbank: starke Zahlen vs. Export-Sorgen
Mit einem Konzernergebnis von 747 Millionen Euro (plus 29 Prozent im Vergleich zu Q1 von 2023) ist die Commerzbank sehr stark in das neue Geschäftsjahr gestartet. Und da eine echte Zinswende weiterhin auf sich warten lässt, hat die Bank nach dem 1. Quartal die Zinsüberschuss-Prognose auf 8,1 Milliarden Euro angehoben. Unterm Strich erwartet man nach wie vor ein Konzernergebnis über dem des Vorjahres (2,2 Milliarden Euro).
Der sehr gute Jahresauftakt und der Ausblick auf das laufende Jahr haben sich zuletzt positiv auf der Kurstafel bemerkbar gemacht – die Commerzbank-Aktie kletterte so hoch wie zuletzt vor mehr als 10 Jahren. Doch nun bereitet ein aufflammender Handelskonflikt Sorgen: Die EU plant Strafzölle auf E-Autos aus China und die Antwort dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Als großer Exportfinanzierer ist die Commerzbank mehr als viele andere Geldhäuser von florierenden Exporten abhängig. Hier wird sich in den kommenden Monaten zeigen, ob sich das negativ auswirken kann.
Commerzbank-Aktie – die Aussichten bleiben insgesamt gut
Trotz aller Bedenken bezüglich eines Handelskonfliktes sind die Aussichten für die Commerzbank weiterhin positiv. So plant das Unternehmen nach wie vor den Konzerngewinn bis 2027 auf 3,7 Milliarden Euro anzuheben. Und auch im aktuellen Jahr 2024 läuft es bisher rund. Nach dem sehr guten Auftakt und der bei der Fed verschobenen Zinswende dürften die Jahresziele Stand heute in jedem Fall zu erreichen sein.
Langfristig sollten Anleger das Papier demnach weiter auf dem Zettel haben und Rücksetzer können häufig auch Chancen sein. Kurzfristig sieht es jedoch schwierig aus, die Commerzbank-Aktie hat ihren Höhenflug der letzten Monate bis auf weiteres beendet und in den letzten Tagen einige wichtige zuvor übersprungene Marken wieder gerissen. Hier ist nun vor allem erstmal Geduld gefragt.
Quelle: https://aktienscreener.com