Commerzbank-Aktie: Gewinnsprung und Probleme
Die Commerzbank profitiert erheblich von den gestiegenen Zinsen und präsentierte nun starke Zahlen zum 2. Quartal. Sowohl bei den Erträgen als auch beim Gewinn hat die Bank zulegen können. Wie die Commerzbank mitteilte, wird bald wohl auch ein neues Aktienrückkaufprogramm gestartet.
Bei allen positiven Nachrichten hat die Commerzbank jedoch auch Probleme: Die polnische Tochter mBank kostete das Unternehmen zuletzt erneut viel Geld. Für die kommenden Quartale ist zudem eine Steigerung der Kosten denkbar – die Commerzbank-Aktie hat nach den Quartalszahlen zunächst recht deutlich verloren, konnte sich im Laufe des Vormittags jedoch wieder etwas erholen (Stand: 04. August 2023, ca. 12 Uhr).
Commerzbank profitiert von den gestiegenen Zinsen
Mit 2,63 Milliarden Euro konnte die Commerzbank die Erträge im 2. Quartal um fast 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern. Das operative Ergebnis lag bei 888 Millionen Euro und unterm Strich blieb der Bank mit 565 Millionen Euro deutlich mehr – genauer rund 20 Prozent – Gewinn als in Q2 von 2022.
Nachdem die Commerzbank im Juni ein Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen hatte, wird man bald ein neues Programm starten. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer deutlichen Steigerung des Vorjahresgewinns. In 2022 hatte dieser bei 1,44 Milliarden Euro gelegen. Gut 1,1 Milliarden Euro hat man nun schon erreicht. Unter anderem die Unsicherheiten bezüglich Konjunktur, Kostenentwicklung und der Probleme mit der polnischen Tochter mBank verhindern derzeit einen noch positiveren Ausblick.
Vor allem die mBank bereitet dem Konzern weiterhin Sorgen. Die Schweizer-Franken-Kredite haben alleine im 2. Quartal zu Belastungen in Höhe von 347 Millionen Euro geführt. Hier ist ein Ende der Problematik auch noch nicht absehbar – gut möglich, dass bezüglich der mBank weitere Kosten auf die Commerzbank zukommen werden.
Commerzbank-Aktie verliert heute leicht
Die Unsicherheiten bezüglich der polnischen Tochter haben auch die Anleger verschreckt, sodass die Commerzbank-Aktie trotz der guten Zahlen heute ins Minus gerutscht ist. Man kann es jedoch auch von der anderen Seite betrachten: Obwohl die Commerzbank alleine in Q2 so hohe Kosten durch die mBank hatte, ist der Gewinn 20 Prozent höher als im Vorjahr.
Konjunkturelle Entwicklung, fragliche Kosten im 2. Halbjahr und hohe Zusatzkosten durch die mBank – die Liste der Unsicherheiten ist nicht gerade kurz. Insgesamt überwiegen bei der Commerzbank jedoch die positiven Nachrichten. Denn in 2023 wird die Bank erneut einen Milliardengewinn einfahren, der aller Voraussicht nach auch deutlich über dem aus 2022 liegen wird.
Quelle: https://aktienscreener.com