Brenntag: Prognose für 2023 verhalten – Dividende steigt
Der Chemikalienhändler Brenntag aus dem DAX hat seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2022 sowie den Ausblick auf das laufende Jahr veröffentlicht. Die Prognose für 2023 fiel angesichts des schwierigen Umfeldes zwar verhalten aus, die Zahlen aus 2022 sowie der langfristige Ausblick stimmen jedoch.
So können sich Anleger nicht nur über eine bisher sehr ordentliche Performance im Börsenjahr 2023 freuen (etwa plus 20 Prozent), sondern auch über eine deutlich angehobene Dividende sowie ein großes Aktienrückkaufprogramm. Die Brenntag-Aktie bietet Anlegern auf mittlere und lange Sicht Potenzial.
Brenntag mit starken Zahlen trotz Krisenjahr
Nach dem ersten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2022 hatte Brenntag noch seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt und mit einem EBITDA zwischen 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt war angesichts des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine sowie der sich eintrübenden Konjunktur fraglich, ob die Zielmarke erreicht werden konnte.
Am Ende wurde die eigene Prognose aus dem Frühjahr 2022 um Längen übertroffen: Der Umsatz kletterte um 35 Prozent im Vergleich zu 2021 (währungsbereinigt knapp 28 Prozent) auf gut 19,4 Milliarden Euro. Und das EBITDA landete bei knapp 1,81 Milliarden Euro – und damit ebenfalls knapp 35 Prozent (währungsbereinigt knapp 27 Prozent) über dem Vorjahr.
Die Zahlen für das Gesamtjahr 2022 bestätigen, dass der Distributor von Chemikalien und Inhaltsstoffen auch in schwierigen Zeiten starke Ergebnisse erzielen kann. Brenntag hat als Weltmarktführer eine große Preissetzungsmacht und ist als Händler von Chemikalien etwas weniger anfällig für Konjunkturschwankungen als Chemieproduzenten.
Brenntag mit vorsichtigem Ausblick auf 2023 – aber mit höherer Dividende
Da das ökonomische Umfeld nach wie vor herausfordernd ist, hat Brenntag eine vorsichtige Prognose für das laufende Jahr abgegeben. Zwar dürfte sich das Umfeld nach Einschätzung des DAX-Konzerns im Verlauf von 2023 allmählich normalisieren, dennoch plant das Unternehmen mit einem EBITDA zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro und damit im besten Fall mit Stagnation nach 1,81 Milliarden Euro in 2022.
Darüber hinaus gab es gute Nachrichten für die Brenntag-Aktionäre: Nach der starken Geschäftsentwicklung in 2022 hebt der Konzern seine Dividende an – von 1,45 Euro auf 2,00 Euro. Zudem startet ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 750 Millionen Euro. Bis März 2024 soll der Rückkauf abgeschlossen sein.
Brenntag-Aktie: Die Perspektive stimmt
Auch wenn die Prognose für 2023 eher verhalten ausgefallen ist und Brenntag von einem „anhaltend schwierigen Geschäftsumfeld“ ausgeht, stimmt die mittel- und langfristige Perspektive für die Brenntag-Aktie. Anleger können auf ein solides Geschäftsmodell und eine starke Position als Weltmarktführer setzen. Auch der Konzernumbau mit Kosteneinsparungen bei Personal und Standorten zeigt bereits Wirkung. Anleger können bei der Brenntag-Aktie durchaus optimistisch in die Zukunft blicken – der DAX-Konzern tut es selbst auch.