Krise als Chance: Was bei BMW den Unterschied macht

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Für die deutschen Automobilhersteller gilt das letzte Jahr als ein Jahr zum Vergessen. Angekündigt war ein stabiles Jahr, aber es sollte anders kommen. Mitte des Jahres hatten die großen deutschen Automobilkonzerne Gewinnwarnungen veröffentlicht, Automobilzulieferer kündigten den Abbau von Stellen an, Lohnkürzungen und Werkschließungen standen im Raum.

Dass deutsche Automobilhersteller gerade ein tiefes Tal durchschreiten, hat unterschiedliche Gründe. Hohe Standortkosten, neue Konkurrenten im Bereich der E-Autos sowie eine Absatzschwäche in China setzen BMW, Audi, Mercedes, VW und Co. zu.

Sie als Anlegerin oder Anleger fragen sich vielleicht, ob Sie die Aktien der deutschen Automobilhersteller grundsätzlich aus Ihrem Depot verbannen sollten oder gibt es Hoffnung auf eine Erholung? Ist die Talsohle erreicht?

BMW KGV liegt bei 6!

Ein Blick auf die BMW-Aktie könnte sich lohnen, obwohl diese in den letzten 12 Monaten 20 Prozent verloren hat, während der DAX 30 Prozent zulegte. BMW schwächelte zusammen mit Porsche am meisten, entsprechend günstig ist aktuell die Aktie. Der Börsenwert in Höhe von 50 Milliarden Euro entspricht gerade mal dem 6-fachen des erwarteten Gewinns.

Chart BMW, Quelle: Aktien-Screener Investor Verlag

Ein günstiges KGV allein ist natürlich noch kein Grund, die BMW-Aktie zu kaufen. Wichtiger sind die Anzeichen, dass für BMW bald bessere Zeiten anbrechen könnten.

Was bei BMW gerade gut läuft

Bei BMW sollten Sie einen Blick auf die Produktion der E-Autos werfen, denn: Hier stand selbst im schlechten letzten Jahr ein Plus. Insgesamt sind die Verkäufe bei BMW um 4 Prozent gesunken, der Verkauf reiner E-Autos ist jedoch um 14 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Bei Audi sanken die E-Autoverkäufe um 8 Prozent, bei Mercedes lag das Minus sogar bei 23 Prozent. BMW will das zweistellige Wachstum in diesem Jahr wiederholen und den E-Wagen-Anteil an den Gesamtverkäufen weiter erhöhen. 2024 waren es noch 17 Prozent, dieses Jahr sollen es 20 Prozent werden. Bis Ende des Jahrzehnts plant BMW, dass die Hälfte aller verkauften Autos rein elektrisch fahren.

Problematisch ist zum aktuellen Zeitpunkt noch, dass die Margen beim Verkauf reiner E-Autos geringer sind als die von Verbrennern, aber das soll sich bald ändern. BMW hat für den Bau von E-Autos eine neue Plattform entwickelt, welche einige Änderungen ermöglicht, unter anderem die Verwendung von runden Batteriezellen, die eine 20 Prozent höhere Energiedichte haben sollen. Die Ladegeschwindigkeit könnte dadurch erhöht werden genauso wie die Reichwerte. 30 Prozent sind im Gespräch. Noch in diesem Jahr sollen Autos der neuen Plattform auf den Markt kommen.

Warum Trumps Zölle BMW weniger anhaben können als anderen Autobauern

Vorteilhaft für BMW ist, dass Trumps Zölle, sollten diese kommen, dem Unternehmen weniger anhaben können als anderen deutschen Autobauern. BMW hat bereits seit Jahren eine bedeutende Produktion in den USA. In South Carolina steht das weltweit größte BMW-Produktionswerk. BMW ist in den USA mit 30 Standorten in 12 US-Bundesstaaten vertreten.

Wenn in Ihrem Portfolio deutsche Autohersteller weiter vertreten sein sollen, könnte BMW die beste Wahl sein. Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.