BMW setzt auf E-Mobilität und Wasserstoff

Inhaltsverzeichnis

Wie gestern bereits im Schlussgong geschrieben, findet in diesen Tagen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen die „World Hydrogen Week“ statt. Dabei handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten Wasserstoff-Konferenzen.

In der gestrigen Ausgabe habe ich Ihnen mit Air Products und Air Liquide zwei Unternehmen vorgestellt, die Wasserstoff und die Wasserstoff-Infrastruktur liefern. Heute möchte ich Ihnen einen Autobauer vorstellen, der auch auf die Wasserstoff-Karte setzt.

Während der allgemeine E-Auto-Absatz in Europa stagniert, glänzt BMW mit dem entgegengesetzten Trend. Die Münchener, die im Juli ein Drittel mehr E-Autos in Europa verkaufen konnten als im Vorjahresmonat, konnten inzwischen sogar Tesla überholen.

BMW setzt aber nicht alles auf eine Karte. Der Autobauer fährt mehrgleisig und ist gut für den Wandel in der Branche aufgestellt. Daran ändert auch die jüngst veröffentlichte Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2024 nichts. Die entsprechenden Probleme dürften nicht dauerhaft sein. Daher bietet Ihnen der Kursrücksetzer nach der Gewinnwarnung sogar Chancen.

Münchener Premium-Autobauer mit mehrgleisiger Strategie

BMW ist Marktführer im Premium­-Segment. Mit dem guten alten Verbrenner verdient der Konzern noch immer so viel Geld, dass sowohl der Umstieg auf Elektroautos als auch das Thema Wasserstoff vorangetrieben werden können.

Anders als die anderen deutschen Autobauer begegnet BMW­ Chef Oliver Zipse der aufstrebenden internationalen Konkur­renz mit einer mehrgleisigen Strategie. Die politische Vorgabe zum Verbrenner­-Aus hält er für einen Fehler und warnt: Für den Masseneinsatz von Elektroautos fehlen die Rohstoffe.

Außer­dem fürchtet Zipse, dass es nicht gelingt, bis 2035 europaweit eine flächendeckende Infrastruktur für Elektroautos aufzubauen. Aber selbstverständlich treibt der Konzern auch das Elektro­ Thema voran. Im Rahmen der IAA Mobility in München gab BMW bereits im Vorjahr einen Ausblick auf die sechs neuen Elektromodelle, die zwischen 2025 und 2027 auf den Markt kommen sollen.

Die „Neue Klasse“ wird mit besonders leistungsstarken Rundzellen-­Akkus ausgestattet sein, die 46% mehr Energie speichern können als vergleichbare Akkus des Kon­kurrenten Tesla. Das Ergebnis: 30% mehr Reichweite und 30% schnelleres Laden.

Ab 2028 Serien-PKW mit Wasserstoff-Antrieb

BMW zeigt sich technologieoffen und setzt auch auf Wasser­stoff. Bereits 2021 stellte das Unternehmen auf der IAA ein Was­serstoff­-Auto vor, den iX5 Hydrogen. Der 374 PS starke BMW X5 mit Wasserstoff-Antrieb ist in einer Pilotflotte seit dem Früh­jahr 2023 auf den Straßen unterwegs.

Steht mittelfristig die Was­serstoff-­Infrastruktur, kann BMW als aktuell einziger europäi­scher Anbieter sofort auch in großer Stückzahl Wasserstoff­-Pkw anbieten. Ein Meilenstein wurde vor wenigen Tagen verkündet: Ab 2028 will BMW – mit Unterstützung von Toyota – einen Serien­-Pkw mit Wasserstoff­-Antrieb anbieten.

Mit seiner mehr­gleisigen Strategie ist BMW für den Wandel in der Autobranche bestens positioniert, auch wenn die aktuelle Gewinnwarnung für ein schwächeres Jahr 2024 spricht. Damit ist die BMW-Aktie aktuell aber umso interessanter.