BMW baut Produktion von Elektroautos aus
Es hat eine Weile gedauert, aber mittlerweile ist es auch zu den erfolgsverwöhnten deutschen Traditionsautobauern durchgedrungen: Die Zukunft liegt nicht im Verbrennungsmotor, sondern im Elektroantrieb.
Der US-Pionier Tesla gibt technologisch die Richtung vor und setzt schon jetzt Maßstäbe in Sachen Design, Features und vor allem Reichweite. Die politischen Vorgaben mit Blick auf die Reduzierung von Schadstoffemissionen tun ihr Übriges. Gerade die chinesische Regierung setzt auf mehr „saubere“ Fahrzeuge, um die Smog-Wolken in den Ballungsgebieten zu bekämpfen, und auch in Europa tut sich allmählich etwas.
Lange Jahre hatte gerade die Bundesregierung schärfere Vorgaben in Brüssel verhindert, um die hiesige Automobilindustrie zu schützen. Doch spätestens seit „Dieselgate“ kocht die Diskussion um Schadstoffbelastungen durch Autoauspuffe auch hierzulande wieder hoch.
BMW geht in die Offensive
BMW schaltet nun auf Offensive: In den kommenden Jahren soll nicht nur die gesamte Flotte überarbeitet und um weitere Modelle ergänzt werden, darüber hinaus sollen alle Fahrzeuge künftig auch als elektronisch angetriebene Variante verfügbar sein. Mit dem BMW i3 mischen die Bayern bereits jetzt kräftig mit auf dem Weltmarkt der E-Fahrzeuge, ihr Modell zählt zu den Top 3 der meistverkauften Autos in diesem Bereich.
Um die ambitionierten Produktionsziele zu erreichen, werden die Kapazitäten erhöht – auch an US-Standorten wie dem Werk in Spartanburg. Das dürfte einerseits US-Präsident Donald Trump gefallen, dessen Hauptaugenmerk in Sachen Wirtschaftspolitik auf die Schaffung von Jobs innerhalb der USA gerichtet ist. Weite Teile seiner Innen-, Außen- und vor allem Steuerpolitik zielen darauf ab, Importe unattraktiver zu machen und die Produktion vor Ort zu stärken.
US-Absatz gestärkt
Gerade deutsche Autobauer hatte Trump vor wenigen Monaten öffentlich kritisiert. Eine Job- und Charmeoffensive scheint daher genau die richtige Antwort zu sein, um den Präsidenten zu besänftigen.
Andererseits schlägt sich die Entwicklung auch direkt in den Geschäftszahlen von BMW nieder und erfreut auf diese Weise die Anleger. Im März hat kein anderer deutscher Hersteller in den USA ein so deutliches Absatzwachstum verzeichnen können wie die Bayern.
BMW Aktie auf Kurs Richtung Jahreshoch
Aber nicht nur der Absatz wächst, sondern auch der Aktienkurs: Anleger dürfen sich über einen Kurszuwachs von gut 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert freuen, gerade in den letzten Wochen hat die BMW Aktie wieder kräftig zugelegt. Zuletzt nahm das Papier wieder Kurs auf die 90-Euro-Marke und notierte somit nahe des Jahreshochs.
Analysten stufen das Papier mehrheitlich positiv ein. Mehrere Studien sehen klares Aufwärtspotenzial und prognostizieren einen Kursanstieg auf bis zu 120 Euro (Deutsche Bank). Zurückhaltendere Stimmen, die die Aktie derzeit neutral bewerten, halten das aktuelle Kursniveau von um die 9 Euro für gerechtfertigt.