BMW-Aktie: Licht und Schatten für Anleger
Die BMW-Aktie hat in den letzten Wochen – gerade im Vergleich zur Aufholjagd des DAX – mäßig performt. Seit der Veröffentlichung der insgesamt guten Quartalszahlen läuft das Papier von BMW eher seitwärts und hat nur leicht zugelegt. Die Marke von 100 Euro konnte zuletzt im September geknackt werden.
Kurzfristig kann das Pendel für die BMW-Aktie in beide Richtungen ausschlagen. Noch stimmen die Zahlen, aber die Konjunktur bereitet Sorgen. Auf lange Sicht ist das Potenzial für den Premium-Autobauer und die Aktie groß – zumindest, wenn die Mehrsäulen-Strategie der Münchener aufgeht und die Marge ordentlich bleibt. Auch die Analysten sind sich bei den jüngsten Einschätzungen von Ende November uneins.
BMW ist auf Kurs für 2023 – was sagen die Analysten
Die Q3-Zahlen von BMW hatten überzeugt: Mit etwas weniger als 38,5 Milliarden Euro konnte der Umsatz um 3,4 Prozent zulegen, das EBIT im Kerngeschäft kletterte sogar um 9 Prozent. Nach 9 Monaten des Jahres lag die EBIT-Marge bei starken 10,3 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr hat der Autobauer im Zuge der Quartalszahlen bestätigt.
Im November haben etliche Experten ihre Analysen aktualisiert. Und hier gibt es unterschiedliche Schwerpunkte: So hat beispielsweise Barclays das Kursziel der BMW-Aktie von 92,50 Euro auf 85 Euro gesenkt und rät zum Verkauf. Ganz anders in der vergangenen Woche JP Morgan (Kursziel angehoben auf 110 Euro) und Goldman Sachs (Kursziel 119 Euro).
BMW-Aktie: Langfristig ist hier nach wie vor Potenzial
Auch wenn BMW die Ziele für 2023 fest im Blick hat: In den kommenden Quartalen könnte es ungemütlicher werden für den Autobauer. In China bleibt der Markt auch aufgrund der vielen aufstrebenden heimischen Autohersteller umkämpft. Zudem ist fraglich, ob BMW in den nächsten Monaten weiterhin so hochpreisig ohne Rabatte verkaufen kann.
Nicht zuletzt könnte der höhere Verkaufsanteil an margenschwächeren E-Modellen auf die Marge drücken. Kurzfristig sollten sich Anleger demnach auf mehrere Szenarien einstellen – besonders der Ausblick auf das kommende Jahr 2024 könnte hier die Richtung vorgeben. Langfristig bietet die BMW-Aktie jedoch auch deutliches Potenzial.
Denn das Papier ist alles andere als zu teuer und die Gewinne sprudeln. Wie auch der Konkurrent Mercedes verfügt BMW als Premiummarke über Marktmacht. In den nächsten Jahren wird vor allem entscheidend sein, ob BMW mit seiner Strategie erfolgreich ist, sowohl auf Elektromodelle als auch weiterhin auf Verbrenner zu setzen. Was Hoffnung macht: Die Marge bei den E-Modellen soll sich in den nächsten 2 Jahren der Verbrenner-Marge nähern.