BMW Aktie: Durchwachsener Jahresauftakt

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Der Jahresauftakt verlief durchwachsen für den Münchener Autobauer und seine erfolgsverwöhnten Anleger: Die Bilanz für das erste Quartal lieferte nicht nur Lichtblicke (Übersicht zur BMW Aktie).

So ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent zurück auf 22,7 Milliarden Euro – und das trotz steigender Verkäufe: Der Absatz konnte im Vorjahresvergleich um 3 Prozent gesteigert werden. Dass sich der Umsatz dennoch rückläufig entwickelte, lag vor allem an Währungseffekten, sprich: am starken Euro, denn BMW verkauft einen Großteil seiner Fahrzeuge außerhalb des Euroraums. Vor allem in China, Lateinamerika und den USA erfreuen sich die Limousinen der Bayern großer Beliebtheit.

Auch der Vorsteuergewinn sank leicht um 0,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, unterm Strich legte der Überschuss jedoch um rund 1 Prozent zu auf 2,3 Milliarden Euro. Grund war hier unter anderem eine geringere Steuerbelastung als im Vorjahresquartal. Damit fiel der Umsatzrückgang etwas deutlicher aus als von Analysten erwartet, während das Ergebnis vor Steuern und Zinsen die Erwartungen leicht übertreffen konnte.

Hohe Investitionen belasten Q1-Bilanz

Belastend wirkten sich vor allem die bereits angekündigten höheren Investitionen in Forschung und Entwicklung aus. BMW steckt Milliarden in die Entwicklung neuer Technologien sowie die Erneuerung und den Ausbau seiner Modellflotte.

Dabei setzen die Münchener – genau wie die gesamte Branche – vor allem auf alternative Antriebstechnologien, insbesondere Elektromotoren, sowie stärkere Vernetzung, Digitalisierung und autonomes Fahren.

Schon heute gehören automatische Assistenzsysteme wie Tempomaten, Abstandshalter oder Einparkhilfen zum Standard, doch in Zukunft sollen die Autos dem Fahrer immer mehr Aufgaben abnehmen oder zumindest erleichtern. Erklärtes Ziel ist es, durch vermehrte Automatisierung die Anzahl an Unfällen zu reduzieren und somit auf lange Sicht den Straßenverkehr sicherer zu machen.

Ein weiteres Zukunftsprojekt treibt BMW unterdessen gemeinsam mit Konkurrent Daimler voran: Beide Autobauer führen ihre Mobilitätsangebote DriveNow und Car2go zusammen, das Joint Venture soll vor allem durch die Zusammenlegung von Prozessen im Hintergrund zu Synergieeffekten und Kosteneinsparungen führen. Dennoch sollen beide Marken weiterhin erhalten und mit den Fahrzeugen der jeweiligen Hersteller bestückt werden.

BMW Aktie: Analysten raten zur Gewinnmitnahme

Die zahlreichen Innovationen, die BMW derzeit plant und umsetzt, dürften in diesem Jahr erst einmal Ressourcen verschlingen und könnten nach mehreren Rekordjahren in Folge in den Bilanzen zu einem Dämpfer führen.

An der Börse blieben größere Reaktionen auf die Präsentation der Quartalszahlen zunächst aus, die BMW Aktie gab am Freitag leicht nach, präsentiert sich mit rund 92 Euro aber immer noch vergleichsweise stark.

Analysten reagierten jedoch wenig erfreut auf die Q1-Bilanz: Gleich mehrere Experten senkten den Daumen und rieten zur Gewinnmitnahme, auch mit Verweis auf mögliche weitere Konsequenzen durch den Skandal um manipulierte Abgaswerte oder die Kartellabsprachen. Das Kurspotenzial scheint vielen Experten derzeit begrenzt.