Black Friday: Ist beim Weihnachtsgeschäft schon die Luft raus?

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Die Adventszeit ist schon zur Hälfte vorüber, es geht mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Traditionell ist das Geschäft in diesen Wochen für Einzelhändler besonders umsatzstark.

Black Friday auch bei deutschen Händlern fest eingeplant

Eingeläutet wird die Phase der Weihnachtseinkäufe seit einigen Jahren auch hierzulande durch Rabattaktionen rund um Black Friday und Cyber Monday: Die beiden Aktionstage umrahmen das in den USA traditionell wichtige Thanksgiving-Wochenende, Einzelhändler locken mit besonderen Rabattaktionen.

Im Vorfeld hatte die Branche daher große Hoffnungen auf diese Tage gesetzt, die Preisnachlässe werden oftmals auch in den beiden Wochen rund um die eigentlichen Hauptaktionstage angeboten. Der Black Friday selbst gilt seit einigen Jahren auch bei deutschen Händlern als der umsatzstärkste Tag des Jahres.

Verbraucher achten mehr aufs Geld

Gerade angesichts der hohen Inflation beobachteten viele Verbraucher die Preisentwicklung in diesem Jahr besonders genau. Konsumentenbefragungen ergaben, dass viele die Rabatte nutzten, um ohnehin geplante Anschaffungen günstiger zu realisieren. Auch ein nicht unerheblicher Teil des Weihnachtsshoppings dürfte sich auf diese Phase verlagert haben.

Hinzu kommen allerdings die Reallohnverluste, die die meisten Arbeitnehmer wegen der Inflationsdynamik in den vergangenen Monaten hinnehmen mussten. Weil die Löhne bei weitem nicht mithalten konnten mit der Entwicklung der Verbraucherpreise, haben die Deutschen im Schnitt einen Einschnitt von rund 6 Prozent erlitten. Dementsprechend schmal fällt die Kaufkraft in diesem Jahr aus.

Deutsche wollen auch bei Weihnachtsgeschenken sparen

Mehr als die Hälfte der Verbraucher plant Studien zufolge, auch bei den Weihnachtseinkäufen weniger Geld auszugeben als in der Vergangenheit. Erste Datenauswertungen von Finanzdienstleistern kommen zu dem Ergebnis, dass der Black Friday im Onlinehandel in diesem Jahr weniger erfolgreich verlaufen ist als im Vorjahr.

Besonders düster sind die Aussichten jedoch für den stationären Einzelhandel in den Innenstädten. Zahlreiche Filialen mussten bereits dichtmachen, kleinere inhabergeführte Geschäfte stehen vor existenziellen Herausforderungen. Selbst wer sich gegen den Trend zu Verlagerung ins virtuelle Shoppingcenter behaupten konnte, steht seit Beginn der Pandemie extrem unter Druck.

Stationärer Einzelhandel: noch keine Erholung seit Pandemiebeginn

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens hatten seinerzeit zu einem Einbruch der Besucherzahlen in den Innenstädten geführt. Auf wochenlange Schließungen folgten Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht, das Einkaufsgeschehen verlagerte sich zeitweise fast komplett ins Internet – und kehrte bislang nicht in die Einkaufsstraßen der Cities zurück.

Zwar konnten der Black Friday und verkaufsoffene Sonntage zumindest kurzzeitig gegenwirken, doch eine echte Trendwende zeichnet sich laut Handelsverband HDE nicht ab. Eher im Gegenteil: Da sich viele Verbraucher bereits rund um die Rabatttage mit Weihnachtsgeschenken eingedeckt haben, ist ihr Besuch in den Ladenlokalen der Innenstädte für die restliche Adventszeit sogar eher weniger wahrscheinlich geworden.

Wie erfolgreich der Black Friday für den deutschen Einzelhandel wirklich war, darüber gehen die Einschätzungen bislang noch auseinander. Hierzu dürften im Januar belastbare Daten vorliegen, wenn die ersten Unternehmen Bilanz ziehen für das Weihnachtsgeschäft, das Schlussquartal und das insgesamt schwierige Gesamtjahr 2022.