BioNTech-Aktie: Was kommt nach den Zahlen?
Die Aktie von BioNTech ist bei zahlreichen Leserinnen und Leser beliebt oder jedenfalls im Depot oder auf der Watchlist. Daher habe ich das Mainzer Unternehmen nach der jüngsten Bekanntgabe der Zahlen aktuell noch einmal analysiert. Schon vor über einem Jahr habe ich die Aktie aus allen Beobachtungslisten entfernt, weil das Unternehmen nicht glaubhaft machen konnte, weiterhin quasi im Überfluss Geld zu verdienen. Das kann sich indes natürlich jederzeit ändern.
BioNTech: Wenig Begeisterung
Die Betrachtung gliedert sich üblicherweise in zwei Teile: Die Vergangenheit wie die Zukunft. Zuletzt im Jahr 2023 hat BioNTech schlicht enttäuscht. Die Erwartungen am Markt sind im Laufe des Jahres immer weiter nach unten geschraubt worden. Zudem hat BioNTech eine Abschreibung auf den Bestand an Covid-19-Impfstoffen vorgenommen, nachdem Pfizer eine entsprechende Korrektur angemeldet hat.
Der Umsatz ist im Jahr 2023 auf nur noch 3,819 Milliarden Euro gesunken. Bis zuletzt hatte der Markt bzw. der von mir beobachtbare Teil der Analysten wenigstens noch Umsätze von mehr als 4 Mrd. Euro erwartet. Dabei ist der den Aktionären „zurechenbare Nettogewinn“ auf 930,3 Millionen Euro gesunken. Das ist gleichfalls bitter. Der Markt war von Gewinnen in Höhe von mehr als 1 Mrd. Euro ausgegangen (selbst in der zuletzt immer weiter abgeschwächten Form). Zudem ist die Marge auf ca. 25 % gesunken. Diese lag in früheren Jahren bei über 50 %.
BioNTech also hat sehr viel weniger Geld umgesetzt als in früheren, in guten Jahren und daran noch deutlich weniger verdient. Das Unternehmen ist damit noch immer zu teuer gewesen, so meine Meinung. Der Markt hat den Kurs nicht weit genug nach unten getrieben.
Die kurzfristige Zukunft von BioNTech
Kurzfristig, also bezogen auf das laufende Jahr, wird der Umsatz nach Angaben der Geschäftsleitung auf nur noch 2,5 bis 3,1 Mrd. Euro sinken. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen auf 2,4 bis 2,6 Mrd. Euro herauslaufen. Für Verwaltung, Vertrieb und Co. rechnet BioNTech mit einem Aufwand in Höhe von 700 bis 800 Millionen Euro.
Das bedeutet unter dem Strich auch, dass BioNTech kein Geld verdienen wird. Im besten Fall könnte eine schwarze Null errechnet werden (3,1 Mrd. Euro Umsatz, Aufwand insgesamt 3,1 Mrd. Euro). Wahrscheinlicher, wenn die Angaben der Geschäftsleitung als Range zwischen guten und schlechten Szenarien gilt, ist ein Verlust in Millionenhöhe.
Dafür soll der Markt aktuell ca. 20 Mrd. Euro an Marktwert zahlen. Die einzige Hoffnung, die sich wohl zeigt, ist die mRNA-Anwendung in der Onkologie. Hier hofft BioNTech im Jahr 2026 auf die ersten marktfähigen Produkte. Ich warte nicht so lange und so spekulativ.
BioNTech: Länger warten oder nicht besitzen? WKN: A2PSR2 – ISIN: US09075V1026
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/