Bayer: Ist das Ende des Glyphosat-Debakels in Sicht?

Bayer: Ist das Ende des Glyphosat-Debakels in Sicht?
Bruno Coelho / stock.adobe.com
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Ärgern Sie sich gelegentlich über Unkraut im Garten? Ähnlich geht es Landwirten, die unerwünschte Pflanzen auf ihren Äckern mit Herbiziden bekämpfen! Der Leverkusener Chemiekonzern Bayer witterte daher das ganz große Geschäft und übernahm 2018 das US-Agrarchemie-Unternehmen Monsanto für 63 Milliarden USD, inklusive dem Totalherbizid Glyphosat.

Die Klagewelle rollte!

Die Akquisition stellte sich letztendlich als Mega-Fehlgriff heraus, es gab rund 172.000 Klagen, weil sich die Substanz in Muttermilch und Urin nachweisen lässt und im Verdacht steht, krebserregend zu wirken. Es gelang, einen Großteil der Klagen abzuwenden, die Klagewelle kostete aber rund 13 Milliarden EUR, was zu einem deutlichen Einbruch bei der Gewinnentwicklung führte.

Der seit Juni 2023 amtierende CEO kämpft nun mit den Folgen dieses Desasters und denkt mittelfristig (Zitat: „nicht jetzt“) über eine Aufspaltung des Bayer-Konzerns nach. Hedgefonds könnten den Denkprozess beschleunigen, weil sie mit dem 3-Milliarden-EUR-Verlust in 2023 nicht zufrieden sein können. Zusätzlich drängt sich die Erwartung auf, dass Pharma- und Agrarsparte auf ihren Märkten alleine gezielter agieren würden als in der gegenwärtigen Konstellation.

Unternehmensentwicklung Bayer; Quelle: aktienscreener.com

Übergeordnete Seitwärtsbewegung!

Das Chartbild liefert uns zarte Hoffnung für eine Trendwende. Ein höheres Tief deutet an, dass es vorerst nicht nach unten weitergehen sollte. Interessant ist auch der Rücksetzer nach dem Gap Up zwischen dem 15. und 16. August, das wohl in Zusammenhang mit einem Urteil eines US-Gerichts zu Warnhinweisen zu Glyphosat steht. Der für Bayer vorteilhafte Richterspruch hatte Hoffnungen genährt, dass die Klagewelle jetzt ein Ende finden könnte.

Bayer (ISIN DE000BAY0017) – 1 Jahr im Tageschart; Quelle: aktienscreener.com

Fazit

Kurzfristige Trades sind bei attraktiven Chartkonstellationen wie dem oben genannten Rücksetzer möglich. Mehr Potenzial könnte sich entwickeln, wenn das Wertpapier wieder über 30 EUR steigt. Die Andeutung einer Aufspaltung des Bayer-Konzerns könnte die notwendigen Impulse beisteuern.