Bayer-Aktie: Kursziele spiegeln Risiken wider

Der Kurs der Bayer-Aktie ist in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich geklettert und notiert aktuell bei knapp 24 Euro (Stand: 17. März 2025, ca. 12 Uhr). Seit Jahresbeginn steht nun ein sattes Plus von rund 24 Prozent auf der Kurstafel. Allerdings sollten Anleger bedenken: Zuvor notierte das Papier so tief wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Konkret: Im November fiel die Bayer-Aktie unter die Marke von 20 Euro – erstmals seit mehr als 20 Jahren. Nun der Blick nach vorne. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der DAX-Konzern zwar die angepasste Prognose für 2024 erreicht, doch der Ausblick bleibt durchwachsen. Vor allem die kaum kalkulierbaren Risiken durch kostspielige Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA bleiben ein großes Problem für Bayer.
Bayer auf dem Weg zum Turnaround?
Mit rund 46,6 Milliarden Euro Umsatz hat Bayer in 2024 die zuvor angepassten Ziele erreicht. Allerdings hat das Unternehmen wie erwartet beim bereinigten Ergebnis je Aktie mit 5,05 Euro deutlich schwächer performt als im Vorjahr (minus 21 Prozent) und unterm Strich ein Defizit von etwa 2,55 Milliarden Euro verbucht.
Für 2025 erwartet Bayer ein weiteres Übergangsjahr. Der Umsatz soll in etwa stabil bleiben und das bereinigte Ergebnis je Aktie soll nochmals fallen – auf eine Spanne zwischen 4,25 und 4,75 Euro. Immerhin: CEO Bill Anderson rechnet damit, dass ab 2026 eine verbesserte Performance zu erwarten ist.
Das Kernproblem von Bayer bleibt
Vor knapp 7 Jahren hat Bayer den Saatguthersteller Monsanto für 63 Milliarden Dollar gekauft. Diesen Fehler spüren Unternehmen und Aktionäre bis heute. Denn noch immer gibt es tausende Klagen vor allem in den USA gegen Glyphosat.
Nicht nur in den letzten Jahren, auch in den kommenden wird Bayer Schadensersatz in Milliardenhöhe zahlen müssen. Die Risiken bezüglich der Klagewelle bleiben auch in 2025 unüberschaubar.
Bayer-Aktie: Hier ist noch immer Vorsicht angebracht
Die Konzernspitze verbreitet vorsichtigen Optimismus: Ab 2026 soll es für Bayer wieder bergauf gehen. Doch aktuell steht ein erneutes Übergangsjahr ins Haus und die Klagewelle gegen Glyphosat bleibt mindestens unübersichtlich.
Für Anleger sind bei der Bayer-Aktie daher weiterhin Geduld und Vorsicht angebracht. JP Morgan hat heute das Kursziel von 25 Euro bestätigt und das Votum auf „Neutral“ belassen. Fast alle Analysten sehen die Bayer-Aktie derzeit in einem ähnlichen Bereich.

Bayer-Aktie, 10 Jahre – langer Absturz, was kommt jetzt? Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/