Axel Springer Aktie: Kurskonsolidierung nach starken Q1-Zahlen

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Der Axel Springer Verlag ist erfolgreich ins Geschäftsjahr 2018 gestartet. Im abgelaufenen ersten Quartal stiegen Umsatz und Gewinn des Verlagshauses stärker als Experten im Vorfeld erwartet hatten.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 7 Prozent gesteigert werden auf 773,5 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 759 Millionen Euro gerechnet. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte belief sich das Plus der Konzernerlöse noch auf knapp 5 Prozent.

Besonders stark entwickelten sich die Erlöse im digitalen Bereich. Dort erzielte der Axel Springer Verlag ein organisches Wachstum von 9,5 Prozent. Der Geschäftsbereich steht damit inzwischen für 70 Prozent der Gesamterlöse – eine wichtige Nachricht für alle Anleger, denn diese Kennziffer bedeutet, dass es Springer gelingt, seine Geschäftsmodelle von der klassischen Printzeitung am Kiosk zunehmend in digitale Sphären zu verlagern.

Springer gelingt der Sprung ins Digitalgeschäft

Zeitungsverlage fürchteten die zunehmende Digitalisierungskultur wie kaum eine andere Branche. Immerhin sind zahlreiche Nachrichten, Beiträge oder Kommentare inzwischen kostenlos online verfügbar, sodass gerade jüngere Menschen in der Regel nur noch selten ein klassisches Zeitungsabonnement abschließen, wie es die Elterngeneration oft noch getan hat.

Um dennoch Einnahmen zu generieren, experimentierten die Verlagshäuser in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Geschäftsmodellen. Die erfolgreichsten Wege sind einerseits die Finanzierung über Werbeanzeigen, die jedoch durch immer ausgereiftere Werbeblocker auf Nutzerseite für die Werbekunden an Wert verlieren. Andererseits haben die verschiedenen Anbieter von Onlinenachrichten inzwischen recht erfolgreich Bezahlangebote etabliert oder Paywalls eingezogen.

Das Onlineangebot des Springer-Klassikers Bild-Zeitung war dabei eine der ersten Instanzen, die bereits vor Jahren eine Bezahlhürde einführte. Die Modelle sind dabei unterschiedlich: Einige Anbieter setzen darauf, vertiefende oder als besonders interessant erscheinende Hintergrundberichte nur gegen Bezahlung freizuschalten, andere lassen den Leser lediglich eine bestimmte Anzahl an Artikeln pro Woche gratis lesen.

Das Erlöswachstum der Digitalsparte bei Axel Springer im Auftaktquartal deutet jedenfalls einmal mehr darauf hin, dass das Verlagshaus erfolgreiche Wege gefunden hat, seine Angebote in die digitalen Sphären hinüberzuretten.

Axel Springer Aktie nach Sprint nun auf Talfahrt

Auch die weiteren Details des Zahlenwerks können sich sehen lassen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 Prozent gesteigert werden auf 171 Millionen Euro. Auch die bereinigte Ebitda-Rendite stieg somit von 20,3 auf nun 22,1 Prozent. Der bereinigte Konzernüberschuss konnte um 3,7 Prozent zulegen auf 81 Millionen Euro.

Im Zuge der Bilanzpräsentation bestätigte der Springer Verlag seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr, wonach ein Anstieg von Umsatz und Gewinn je Aktie im jeweils niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich angestrebt wird. Für das bereinigte Ebitda wird ein Zuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet.

Die im MDax gelistete Axel Springer Aktie gab zuletzt nach monatelangem Anstieg etwas nach und rutschte zum Auftakt der vergangenen Handelswoche wieder unter die 65-Euro-Marke.