Automobilzulieferer PWO mit guten Zahlen
Während viele deutsche Automobilzulieferer in diesem Jahr mit Problemen zu kämpfen haben, laufen die Geschäfte bei der Progress-Werk Oberkirch AG (PWO) erfreulich gut. Dies hat den Vorstand der im Schwarzwald ansässigen PWO AG bereits im vergangenen Monat dazu veranlasst, die Prognosen für das Geschäftsjahr 2023 zum zweiten Mal anzuheben.
Die Gründe für die gute wirtschaftliche Entwicklung bei PWO basieren laut Unternehmensangaben auf erfolgreich umgesetzte Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität und Stärkung der Wettbewerbskraft sowie auf Produktmixverschiebungen. Darüber hinaus profitieren die Schwarzwälder von einem optimierten Zukauf von Leistungen.
Heute hat PWO schließlich sehr starke Zahlen zum 3. Quartal und für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorgelegt. Zunächst aber zum besseren Verständnis ein kurzer Blick auf das Geschäftsmodell.
Progress-Werk Oberkirch im Kurzporträt
Die im Jahre 1919 gegründete PWO AG, die heute rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat ihren Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung und Fertigung von Metallkomponenten und Subsystemen in Leichtbauweise. Das Unternehmen produziert insgesamt mehr als 1.200 Produkte, die an zahlreiche Automobilbauer und deren Zulieferfirmen geliefert werden.
Etwa 41% des Umsatzes erzielt PWO im größten Geschäftsbereich „Electronic, Chassis and Airbag Components“, in dem u.a. Chassis, Komponenten für die Elektrifizierung von Fahrzeugen sowie Komponenten des Antriebsstrangs von Elektrofahrzeugen hergestellt werden.
Im Geschäftsbereich „Body Components“ (Instrumententafelträger, Türkomponenten sowie Verstärkungen und Halterungen für die Fahrzeugkarosserie) erwirtschaftet das Unternehmen 36% seines Umsatzes. Im dritten Geschäftsbereich „Steering and Seat Components“ (Lenkungskonsolen und Lenksäulenrohre sowie Metallstrukturen von Fahrzeugsitzen) erzielt PWO 23% des Umsatzes.
Ein Blick auf die jüngsten Zahlen und die neuen Prognosen
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres steigerte PWO den Umsatz um 5,6% von 395,2 auf 417,3 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Währungseffekten stieg von 23,0 auf 23,9 Mio. Euro. Ebenfalls stark entwickelte sich der Free Cashflow (freier Kassenzufluss), der von -6,4 auf +8,9 Mio. Euro gestiegen ist.
Schauen wir nun noch auf die neuen – bereits im Oktober angehobenen – Prognosen für 2023. Das PWO-Management erwartet nun ein EBIT vor Währungseffekten zwischen 26 und 29 Mio. Euro. Bisher hatte die Schätzung bei 23 bis 26 Mio. Euro gelegen.
Auch im Bereich der Liquidität gibt es deutliche Prognoseanhebungen. Bisher war das Unternehmen für 2023 noch von einem negativen Free Cashflow (freier Kassenzufluss) im mittleren einstelligen Mio.-Euro-Bereich ausgegangen. Die angehobene Prognose geht nunmehr von einem positiven Free Cashflow im mittleren einstelligen Mio.-Euro-Bereich aus.
Die Neugeschäfts-Prognose für 2023, die bisher bei rund 700 bis 800 Mio. Euro lag, wurde auf einen Betrag von bis zu 900 Mio. Euro angehoben. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern hat sich der Kurs der PWO-Aktie im Jahresverlauf relativ stabil gezeigt. Aufgrund der guten Entwicklung dürfte der Kurs noch Potenzial nach oben haben.