Allianz Aktie: Solide durchs Katastrophenjahr

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Die Allianz hat im vergangenen Jahr überraschend gut abgeschnitten: Trotz der Wirbelstürme „Harvey“, „Irma“ und „Maria“, die immense Schäden und somit auch Kosten verursachten, erzielte der Versicherungskonzern für 2017 ein operatives Ergebnis in Höhe von 11,1 Milliarden Euro.

Damit lag das Unternehmen innerhalb seiner eigenen Zielspanne von 10,8 bis 11,3 Milliarden Euro, konnte aber die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen.

Besonders gut entwickelten sich einerseits die Lebensversicherung und andererseits die Vermögensverwaltung. In der Lebensversicherung hatte die Allianz in den vergangenen Jahren die Produktpalette umgestellt und war profitabler geworden. Die Beiträge stiegen zuletzt um 4 Prozent, der operative Gewinn legte um 3 Prozent zu auf 4,4 Milliarden Euro.

Vermögensverwalter auf Wachstumskurs

Die beiden Vermögensverwalter Pimco und Allianz Global Investors liefen zudem richtig gut: Von extern verzeichneten sie Mittelzuflüsse in Höhe von 150 Milliarden Euro, fast ein Drittel davon kam allein im Schlussquartal hinzu. Insgesamt verwalten beide Einheiten zusammen nun fast 2 Billionen Euro, ein Viertel davon für die Allianz selbst.

Vor allem die Erholung von Pimco kommt der Bilanz des Versicherers bereits seit mehreren Quartalen zugute. Mit dem unschönen Abgang von Fondsgründer Bill Gross im Herbst 2014 war Pimco in eine tiefe Krise gestürzt und hatte jahrelang mit milliardenschweren Mittelabflüssen zu kämpfen. Nun aber hat sich die Fondsgesellschaft neu aufgestellt und das Vertrauen der Kunden offensichtlich zurückgewonnen. Der operative Gewinn in der Vermögensverwaltungssparte legte im vergangenen Jahr insgesamt um 11 Prozent zu auf 2,4 Milliarden Euro.

Unterm Strich jedoch ging der Überschuss der Allianz um 2 Prozent zurück auf 6,8 Milliarden Euro, was auch durch Einmaleffekte der US-Steuerreform bedingt war, die sich mit rund 100 Millionen Euro minus in der Bilanz niederschlug.

Anleger profitieren doppelt

Aus Anlegersicht erfreulich ist jedoch, dass – trotz des geringeren Nettogewinns – die Dividende erneut steigen soll von zuletzt 7,60 auf nun 8 Euro. Für das laufende Jahr wird bereits eine weitere Erhöhung auf 8,40 Euro angestrebt. Zudem läuft derzeit ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro.

Für 2018 allerdings gab sich der Vorstand eher zurückhaltend und hat als Ergebnisprognose mit 11,1 Milliarden Euro – plus/minus einer halben Milliarde Spielraum – eine stagnierende Entwicklung angekündigt.

Zudem stehen in den kommenden Jahren wohl weitere Umwälzungen an. So sollen nach der Lebens- nun auch die Sachversicherungen umgebaut werden, insbesondere die Digitalisierung will der Konzern stärker als bisher vorantreiben, um seine starke Marktposition auch in Zukunft zu behaupten.

Allianz Aktie mit Aufwärtspotenzial

Die Allianz Aktie konnte sich nach dem Kurssturz Ende Januar, der die Aktienmärkte weltweit durchgerüttelt hatte, inzwischen wieder fangen und legte Anfang der Woche wieder kräftig zu auf mehr als 190 Euro.

Analysten blicken nach den jüngsten Zahlen optimistisch in die Zukunft, etliche Experten bekräftigten zuletzt ihre Kaufempfehlungen. Die Kursziele liegen dabei im Rahmen zwischen 220 Euro (Goldman Sachs; Deutsche Bank) und 240 Euro (Commerzbank; JP Morgan).

Doch auch zurückhaltendere Stimmen, die lediglich zum Halten der Allianz Aktie raten, sehen das Kurspotenzial deutlich über 200 Euro.