Allianz meldet überraschend Gewinnplus
Die Allianz ist gut ins neue Jahr gestartet – besser, als viele zunächst gedacht hatten.
Anstelle des von Analysten mehrheitlich erwarteten Ergebnisrückgangs verkündete der Versicherungskonzern ein Gewinnplus für das erste Quartal. Der operative Gewinn kletterte demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro.
Dass unterm Strich dennoch ein um gut 15 Prozent niedrigerer Überschuss stehenblieb, lag vor allem an Einmaleffekten, die die Bilanz des Vorjahresquartals in ungewöhnliche Höhen katapultiert hatten. Damals hatte sich die Allianz von einigen Beteiligungen getrennt, was seinerzeit zusätzliche Mittel in die Kassen des Konzerns spülte.
Starke Performance von Pimco
Der Umsatz legte um 2,5 Prozent zu auf 36,2 Milliarden Euro. Für eine positive Überraschung sorgte die US-Tochter Pimco: Der Vermögensverwalter hat sich offenbar endgültig von seiner jahrelangen Krise erholt, die der unschöne Weggang von Bill Gross im Herbst 2014 ausgelöst hatte. Mit dem Fondsgründer verließen Pimco auch die Geldeinlagen zahlreicher Kunden, die Mittelabflüsse waren zeitweise verheerend und rissen immer wieder tiefe Löcher in die Bilanz der Allianz.
Doch diese Zeiten sind nun offenbar vorbei. Im abgelaufenen ersten Quartal verzeichnete Pimco die höchsten Mittelzuflüsse seit dem Frühjahr 2013 – damals war Gross noch an Bord. Das operative Ergebnis der Allianz-Tochter erhöhte sich in Q1 um fast 25 Prozent auf 572 Millionen Euro. Diese Nachricht dürfte Anleger beruhigen.
Im Schaden- und Unfallgeschäft musste die Allianz höhere Belastungen hinnehmen. Dennoch rechnet der Konzern damit, sein angepeiltes operatives Jahresergebnis von 10,3 bis 11,3 Milliarden Euro zu erreichen. Im Vorjahr lag die Summe bei 10,8 Milliarden Euro. Eine Gewinnsteigerung ist damit zwar angestrebt, aber nicht unbedingt garantiert. Zumindest im ersten Quartal konnte das Ergebnis mit 9 Prozent jedoch schon einmal kräftig zulegen auf 2,9 Milliarden Euro – keine schlechte Ausgangslage also.
Allianz Aktie: Kurs steigt, Dividende auch
Gleiches gilt auch für die Aktionäre, die sich über eine Anhebung der Dividende um 4,1 Prozent von 7,30 Euro im Vorjahr auf nun 7,60 Euro freuen dürfen. Zudem ist auch ein milliardenschwerer Aktienrückkauf im Gange.
Der Kurs der Allianz Aktie kann sich unterdessen sehen lassen, seit einem Dreivierteljahr geht es stetig bergauf. Auf Jahressicht hat das Papier um rund 25 Prozent zugelegt und kostete zuletzt gut 170 Euro.
Analysten rechnen überwiegend mit weiter steigenden Kursen, die Kursziele gehen dabei zum Teil in Richtung 200 Euro: So trauen Experten von Goldman Sachs der Allianz Aktie einen Anstieg auf 197 Euro zu, JP Morgan setzt das Kursziel auf 199 Euro und die Commerzbank auf glatte 200 Euro.
Bei der Société Générale hingegen herrscht Skepsis: Von hier stammt eine der (wenigen) Verkaufsempfehlungen, Kursziel: 155 Euro. Die Franzosen warnen davor, den positiven Einfluss des Pimco-Ergebnisses überzubewerten – gerade der Verweis auf das gute Ergebnis der Vermögensverwaltung bildet die Basis vieler Studien, die zum Kauf raten.