Insider greifen nach Kurssturz bei Aixtron-Aktie zu

Insider greifen nach Kurssturz bei Aixtron-Aktie zu
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Mit einem Kurssturz von 20% reagierte die Aixtron-Aktie in der zurückliegenden Woche auf die Vorlage der Geschäftszahlen. Zwar konnte der Technologiekonzern mit einem deutlichen Umsatz- und Ertragssprung aufwarten, doch vom Ausblick hatten sich die Anleger offenbar mehr erwartet. Damit notieren die Papiere in etwa auf dem gleichen Niveau wie vor 12 Monaten. Geht es nach den Insidern im Unternehmen, könnte dies ein aussichtsreicher Einstiegszeitpunkt sein.

Aixtron – Spezialmaschinenbauer für die Halbleiterindustrie

Bevor ich auf die aktuellen Zahlen eingehe, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des Unternehmens erst einmal näher vorstellen: Aixtron ist ein führender Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen wurde 1983 gegründet und hat seinen Sitz in Herzogenrath sowie Niederlassungen und Repräsentanzen in Asien, den USA und Europa. Die Produkte der Gesellschaft werden weltweit von einem breiten Kundenkreis zur Herstellung von leistungsstarken Bauelementen für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- oder organischen Halbleitermaterialien genutzt.

Eingesetzt werden diese Bauelemente in der Displaytechnik, der Signal- und Lichttechnik, Glasfaser-Kommunikationsnetzen, drahtlosen und mobilen Telefonie-Anwendungen, der optischen und elektronischen Datenspeicherung, LEDs, Photovoltaik sowie einer Reihe anderer High-Tech-Anwendungen.

Umsatz klettert im Schlussquartal um 17% in die Höhe

Der erste Blick auf das Zahlenwerk zeigt, dass Aixtron weiter auf dem Wachstumspfad ist, aber deutlich an Dynamik verliert: Im Schlussquartal kletterten die Umsätze um 17% auf 214,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im dritten Quartal legten die Umsätze noch um 86% zu. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 gingen bei Aixtron Umsätze in Höhe von 629,9 Millionen Euro durch die Bücher – das entspricht einem Umsatzplus von 36%.

Aixtron schraubt Ausgaben in Forschung und Entwicklung rauf

Unter dem Strich blieb im vierten Quartal ein Gewinn 61,7 Millionen Euro (+23%) hängen. Im Gesamtjahr erreichte Aixtron damit einen Anstieg um 45% auf 145,2 Millionen Euro. Je Aktie verbesserte sich das Ergebnis von 89 Cent auf 1,29 Euro. Zu beachten ist, dass Aixtron 2023 die Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich hochgefahren hat. So wurden 87,7 Millionen Euro investiert und damit deutlich mehr als im Vorjahr (57,7 Millionen Euro).

Im Schlussquartal erfolgte dann der Spatenstich für den Bau eines Innovationszentrums in Herzogenrath, das insgesamt rund 100 Millionen Euro kosten soll.

Ausblick lässt Anleger Verkaufsknopf drücken

Für das laufende Geschäftsjahr stellt die Konzernführung von Aixtron einen Umsatz zwischen 630 und 720 Millionen Euro in Aussicht. Das entspricht einem Wachstum von maximal 14% (vs. 36% in 2023). Für die nachlassende Dynamik dürfte auch die Wachstumsflaute bei Elektroautos verantwortlich sein – für Aixtron ein wichtiger Markt.

Für das Folgejahr 2025 erwartet das Management aber wieder ein stärkeres Wachstum. Ausschlaggebend soll hierfür soll die nächste Wachstumswelle im Bereich Leistungselektronik sein, so das Unternehmen. Bei der operativen Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen (EBIT) rechnet Aixtron mit einer Spanne zwischen 24 und 26%, was in etwa auf Vorjahresniveau liegt (2023: 24,9%).

Firmeninsider legen sich Aktien zu

Während sich nach den Zahlen die Anleger eher skeptisch zeigten, strotzen die Insider vor Zuversicht. Der Vorstand Dr. Christian Danninger legte sich bei 26,25 Euro Aktien im Wert von 52.504 Euro ins Depot. Zudem griff auch Vorstand Dr. Felix Grawert zu und erwarb bei 27,10 Euro Aktien im Wert von 135.519 Euro.

Ob sich die Käufe als gutes Timing herausstellen, wird sich zeigen müssen. Momentan liegt der Aixtron-Börsenwert bei 3,2 Milliarden Euro. Die Analysten erwarten für 2024 einen Gewinn von 1,34 Euro je Aktie. Damit handelt die Aktie momentan mit dem 21-fachen der für dieses Jahr erwarteten Gewinne.