Aixtron–Aktie vor dem Rebound?

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Für Investoren ist die Aktie von Aixtron (WKN: A0WMPJ) seit einiger Zeit eine regelrechte Spaßbremse. Allein im laufenden Jahr 2024 verloren die Anteilsscheine mehr als 40 Prozent an Wert. Mit Spannung erwarten Anleger nunmehr die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Diese kommen am 25. April. Startet die Aktie dann durch?

Was macht Aixtron?

Das in der Nähe von Aachen beheimatete Unternehmen ist – im weitesten Sinn – Zulieferer für die Halbleiterindustrie. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen ein weltweit führender Anbieter sogenannter Depositionsanlagen – Maschinen für chemische Abscheidungsprozesse. Chip-Hersteller nutzen die Anlagen, um Verbindungs-, Silizium- und organische Halbleiter zu fertigen, die in immer mehr Bereichen eingesetzt werden.

So werden derartige Halbleiter zum Beispiel für die Herstellung von Displays, Bildschirmen und Beleuchtungsmitteln gebraucht. Anwendung finden die mit Aixtron-Technik hergestellten Bauelemente auch in Glasfaser-Kommunikationsnetzen, in der drahtlosen und mobilen Telefonie, bei der Datenspeicherung sowie bei Lasern und Solarzellen.

Auch in 2023 auf Wachstumskurs

2023 war für Aixtron wahrlich kein schlechtes Jahr. So stiegen die Umsatzerlöse nach 463,2 Millionen Euro im davorliegenden Jahr auf 629,9 Millionen Euro. Zulegen konnte auch der Auftragseingang von 585,9 auf 640,7 Millionen Euro. Über das Gesamtjahr betrachtet war dies ein Plus von rund neun Prozent. Optimistisch stimmt, dass im vierten Quartal 2023 der Auftragseingang sogar 28 Prozent höher war als in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022.

Auch die restlichen Kennzahlen lassen im Grunde nichts zu wünschen übrig. So stieg die Bruttomarge von 42 auf 44 Prozent, das Ebit von 104,7 auf 156,8 Millionen Euro. Entsprechend verbesserte sich der Gewinn je Aktie gleich um 40 Cent – von 0,89 Euro im Geschäftsjahr 2022 auf 1,29 Euro in 2023.

Deutlich gewachsen sind auch die Ausgaben des Unternehmens für den Bereich Forschung & Entwicklung (F&E) – gleich um 30 Millionen Euro von 57,7 auf 87,7 Millionen Euro. Das Management sieht im laufenden Geschäftsjahr einen rund siebenprozentigen Anstieg der Umsatzerlöse, woran sich im kommenden Jahr nichts Gravierendes ändern dürfte.

Was macht die Aixtron Aktie?

Im laufenden Jahr haben die Anteilsscheine des Tech-Zulieferers mehr als 40 Prozent verloren, in den vergangenen zwölf Monaten betrug das Minus nahezu 26 Prozent. Grund für den doch heftigen Kursrückschlag ist die Unsicherheit der Investoren allgemein über die künftige Entwicklung der gesamten Halbleiter-Branche, konkret ob die Auftragseingänge bei Aixtron im laufenden Jahr ähnlich wachsen wie im Geschäftsjahr 2023. Insbesondere befürchteten Investoren, dass die Geschäfte mit sogenannten Siliciumcarbid-Fertigungsanlagen (SiC) nicht mehr rund laufen.

Prompt stieg der Aktienkurs vor wenigen Tagen um mehr als 5 Prozent bei der Nachricht, der US‑amerikanische Halbleiterkonzern Wolfspeed habe im zweiten Halbjahr 2023 gleich mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage der Aachener erteilt. Ausgebaut werden soll mit den Maschinen die Produktion von 200-mm-Siliziumcarbid-Wafern. Zuvor wollten Gerüchte wissen, was den Aktienkurs von Aixtron ins Taumeln brachte, dass Wolfspeed mit den Gerätschaften nicht zufrieden sei.

Unabhängig davon blickt die Halbleiter-Branche eher zuversichtlich in die Zukunft. Wolfspeed, Intel und Taiwan Semi wollen nach eigenen Angaben in den nächsten Jahren alles in allem einen zweistelligen Milliarden Dollar-Betrag in neue Fabriken investieren, weil sie eine deutlich steigende Nachfrage erwarten. Aixtron als einer der führenden Anbieter von Maschinen dürfte davon profitieren.

Aixtron Aktie jetzt kaufen?

Um es vorwegzunehmen: Ich bin positiv gestimmt für das Unternehmen und die Aktie. Nach dem deutlichen Kursverfall winkt dieser Tage ein Rebound, der die Anteilsscheine durchaus nach oben katapultieren könnte. Das Investmenthaus Jefferies etwa rät nach wie vor zum „Buy“ mit Kursziel 50 Euro. Die Aktie ist nach meiner Meinung eine Spekulation, die lohnen könnte. Wem das aber zu heiß ist, trifft seine Entscheidung – ja oder nein – bei Vorlage der Quartalszahlen am 25. April.