Adidas: Wer zuletzt lacht, trägt Magenta

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Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ist in vollem Gange. Entgegen vieler Erwartungen konnte die Auswahl von Julian Nagelsmann in den ersten Spielen glänzen und zählt nunmehr zu den Top-Anwärtern auf die Finalrunden.

Meistverkauftes DFB-Auswärtstrikot aller Zeiten

Im Vorfeld hatte es einigen Wirbel gegeben – nicht nur um die spielerischen Leistungen auf dem Rasen, die zeitweise doch sehr zu wünschen übrig ließen. Nein, auch die Vorstellung der Auswärtstrikots für das Turnier sorgte im Frühjahr für Aufsehen. Das Leibchen in Magenta und lila stieß auf viel Häme und Kritik. Dass wenige Tage später der Deutsche Fußballbund bekanntgab, seinen langjährigen Ausrüster vor die Tür zu setzen und künftig auf den US-Konkurrenten Nike für die Nationalelf zu setzen, wirkte dabei fast wie eine direkte Reaktion (die es natürlich nicht war).

Doch nun zeigt sich: Adidas verabschiedet sich mit einem Paukenschlag von der DFB-Elf. Das vielfach belächelte lila Trikot ist schon jetzt das meistverkaufte Auswärtsshirt aller Zeiten – und aktuell in sämtlichen Größen restlos ausverkauft. Da hatten die Designer in Herzogenaurach wohl doch den richtigen Riecher.

Adidas Aktie legt im Auftakthalbjahr kräftig zu – Konkurrenz verliert

Die Adidas Aktie kann von der EM bisher nicht profitieren. Seit Beginn des Turniers gab der Kurs des Papiers um rund 3 Prozent nach. Doch das ist nur ein kurzfristiger Rücksetzer in einem bisher sehr stark verlaufenden ersten Halbjahr: Seit Anfang Januar hat die Adidas Aktie sich um rund 20 Prozent verteuert. Zum Vergleich: Für Nike ging es im gleichen Zeitraum knapp 8 Prozentpunkte abwärts und auch die Aktie des kleineren, aber direkt benachbarten Konkurrenten Puma gab seit Jahresbeginn gut 11 Prozent ab.

Nicht nur bei den Anlegern, sondern auch bei Analysten kam Adidas zuletzt besonders gut weg. Innerhalb der Branche der Mode- und Sportartikelhersteller zählt das Traditionsunternehmen nach wie vor zu den Top-Titeln. Erst vor wenigen Tagen schraubte die US-Großbank JP Morgan sogar das Kursziel für die Adidas Aktie noch einmal nach oben von 240 auf nun 250 Euro und bekräftigte bei der Gelegenheit auch gleich die Kaufempfehlung für das Papier.

Analysten sehen Adidas als Branchenfavorit

Gerade mit Blick auf das ausklingende Quartal erwarten Experten eine solide Umsatzentwicklung und sehen die selbstgesteckten Jahresziele von Adidas aufgrund der einsetzenden Wachstumsbeschleunigung in realistischer Reichweite. Neben der Fußball-EM könnten auch die Olympischen Sommerspiele in Paris für zusätzliche Kaufimpulse sorgen.

Für Adidas, seit rund 70 Jahren Ausrüster der DFB-Elf, ist es die letzte Euro, bei der die Mannschaft mit den drei Streifen auf der Brust aufläuft. Ab 2027 und vorläufig bis 2034 kommt dann erstmals Erzrivale Nike zum Zuge. Im Adidas-Leibchen blickt die deutsche Nationalelf auf zahlreiche Erfolge zurück, zuletzt holte sie 2014 in Brasilien den vierten Weltmeistertitel im Adidas-Trikot.

EM-Finale: Nike vs. Adidas nicht unwahrscheinlich

Im aktuell laufenden Turnier setzen neben der deutschen Mannschaft auch weitere Teams auf Adidas: Auch die Spieler aus Belgien, Italien, Schottland, Spanien und Ungarn tragen die drei Streifen und damit gleich mehrere potenzielle Titelfavoriten.

Aber auch Nike geht mit einigen Top-Teams ins Rennen. Der US-Konzern fungiert als Ausstatter bei diesem Turnier für England, Frankreich, Kroatien, die Niederlande, Polen, Portugal, die Slowakei, Slowenien und die Türkei. Puma ist ebenfalls gleich mehrfach vertreten und rüstet die Mannschaften aus Tschechien, Serbien, der Schweiz und Österreich aus.

Bei der Anzahl der Teams hat Nike somit die Nase vorn: 9 Mannschaften tragen das Nike-Logo, 6 laufen mit Adidas-Streifen auf und 4 Teams ziert die Wildkatze. Dass im Finale ein Spiel Nike gegen Adidas stattfindet, erscheint bei der Ausgangslage nicht unwahrscheinlich – gerade auch mit Blick auf die bisherigen Erfolge der jeweiligen Teams im laufenden Turnier.