Adesso mit guten und schlechten Nachrichten

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Interessieren Sie sich für Fußball und die Fußball-Bundesliga? Falls ja, werden Sie möglicherweise den in Dortmund ansässigen IT- und Software-Spezialisten Adesso kennen, der schon seit einiger Zeit als Sponsor des BVB aktiv ist.

Die Adesso-Aktie entwickelte sich im laufenden Jahr bislang wenig erfreulich. Es gab zuletzt aber nicht nur schlechte, sondern auch einige gute Nachrichten von Adesso. Zunächst aber kurz zum Geschäftsmodell:

Die Digitalisierungs-Spezialisten

Adesso ist ein herstellerunabhängiger IT-Dienstleister mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft auf die elektronische Unterstützung übergreifender Geschäftsprozesse. Adesso beglei­tet Kunden bei der Abbildung und Entwicklung innovativer Geschäftsideen durch geeignete Softwaresysteme und Lösun­gen. Unternehmen können hierdurch flexibler auf Marktanforderungen reagieren und produktiver arbeiten.

Das Dienstleistungsspektrum umfasst sowohl die fachliche Beratung als auch die praktische Umsetzung. Als aktuelle Beispiele wären die Entwicklung von Web-Portalen zur Abbildung von Prozess­schritten zwischen Erst- und Rückversicherungen oder die Entwicklung eines Informations­systems für die spezifischen Erfordernisse der gesetzlichen Krankenversicherun­gen zu nennen.

Zweistelliges Umsatz- und EBITDA-Wachstum im 1. Halbjahr 

Adesso konnte den Umsatz im 1. Halbjahr 2024 deutlich um 16% auf 631,1 Mio. Euro steigern, obwohl in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als im Vorjahreszeitraum. Das EBITDA wuchs mit +10% ebenfalls zweistellig im 1. Halbjahr 2024 und erreichte einen Wert von 27,7 Mio. Euro. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 4,4% (Vorjahr: 4,6%).

Obwohl die Auslastung im Bereich IT-Services zuletzt leicht verbessert werden konnte, lasten überproportional zum Um­satz gestiegene personelle und sonstige betriebliche Aufwendungen auf dem operativen Ergebnis.

Wie in den Vorjahren rechnet der Adesso-Vorstand mit einem höheren Ergebnis­beitrag im 2. Halbjahr, insbesondere aufgrund einer weiteren Verbesserung der Auslastung im Segment IT-Services sowie der höheren Anzahl verfügbarer Arbeitstage. So stehen im 2. Halbjahr 2024 fünf Arbeitstage mehr als in der ersten Jahres­hälfte 2024 beziehungsweise zwei Arbeitstage mehr als im 2. Halbjahr 2023 zur Verfügung.

Das erreichte Umsatzwachstum sowie die auch mittelfristig im Kerngeschäft mit IT-Services erwartete hohe Digitali­sierungsnachfrage stimmen das Unternehmen positiv, wenngleich die Verbesserung der Auslastung langsamer als ursprünglich erwartet erfolgt.

Das veranlasste das Adesso-Management im August dazu, die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das laufende Jahr zu senken. Es wird nunmehr ein Wert zwischen 80 und 110 Mio. Euro erwartet (zuvor: 110 bis 130 Mio. Euro). Die Umsatzprognose für das laufende Jahr liegt nach wie vor bei 1,25 Mrd. Euro.

Starkes KI-Geschäft 

Sehr gut läuft es für Adesso in einem überaus wichtigen Zukunfts- und Wachstumsmarkt: Das Unternehmen hat vor wenigen Tagen einen Meilenstein im Geschäft mit generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) gemeldet.

Mit mehr als 100 durchgeführten GenAI-Projekten hat der IT-Dienstleister bereits im August sein für das Kalenderjahr 2024 gestecktes Ziel erreicht. Für das Jahresendgeschäft rechnet das Unternehmen mit einer weiter steigenden Nachfrage nach GenAI-Lösungen und strebt bis Ende des Jahres eine Verdoppelung der bisherigen Umsatzmarke an.

Zu den GenAI-Kunden von Adesso zählen unter anderem so namhafte Unternehmen wie EnBW, RWE und die BayernLB. Zur Erläuterung: GenAI ist eine spezielle Art von Künstlicher Intelligenz, die in der Lage ist, neue Inhalte zu erzeugen, anstatt nur vorhandene Informationen zu analysieren oder zu verarbeiten. Dazu gehören Texte, Bilder, Musik, Videos und sogar Softwarecodes.

Fazit: Wenn Adesso perspektivisch auch beim Ergebnis wieder stärker zulegen kann, sollte die Aktie auch wieder über die 100-Euro-Marke klettern können. Damit würde die schwankungsstarke Aktie aus heutiger Sicht deutliches Potenzial bieten.