Der Absturz der Snapchat-Aktie
Snap ist im März diesen Jahres zu 24 US$ an die Börse gegangen und wurde mit etwa 24 Milliarden US-Dollar bewertet. Am ersten Börsentag schoss sie sogar auf 34,5 Milliarden Dollar. Doch nun der Crash.
Was sind die Gründe für den Fall, ist die Aktie jetzt ein Kauf und was bringt Snapchat überhaupt?
Snapchat-App der Jugend
Snapchat ist vor allem bei Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 sehr beliebt. Man kann Bilder oder Videos versenden und diese mit einem kleinen Text versehen. Wer keine Lust auf Bilder hat, kann auch in einem ganz normalen Chat Nachrichten verschicken. Selbst (Video)-Anrufe sind mit der App möglich.
Blöde Grimassen, die sich selbst löschen
Aber was ist daran besonders? Die Bilder und Videos löschen sich nach einer Zeit. Auch die Chat-Nachrichten verschwinden sofort wieder, wenn man sie nicht extra speichert.
Das ermöglicht den Jugendlichen, Bilder zu verschicken, die man über andere Medien nicht verschicken würde, weil man auf diesen grade blöde Grimassen schneidet oder anderen Unfug anstellt. Snapchat bietet auch eine Storie-Funktion an.
Dort kannst Du all Deinen Freunden mitteilen, was Du grade machst. Diese Storie ist genau für 24 Stunden zu sehen. Ganz ehrlich: Das klingt nicht gerade nach einem Durchbruch-Geschäftsmodell.
Der Crash
Die Aktie ist jedenfalls innerhalb von zwei Monaten gewaltig abgestürzt. Wer auf Achterbahnfahrten steht, dürfte hier seine Freude haben. Doch was sind die Gründe für den Fall? Snapchat hat seit längerer Zeit Schwierigkeiten, neue Nutzer für sich zu gewinnen.
Im ersten Quartal waren es täglich 166 Millionen aktive Nutzer und somit nur acht Millionen Nutzer mehr als im Quartal davor.
Facebook kopiert Snapchat
Auch Facebook hat seinen Anteil an der Krise. Sie kopieren Snapchat-Elemente, und das mit großem Erfolg. So gewann die Instagram Foto-Plattformvong Facebook zwischen Dezember und April über 100 Millionen Nutzer – das hätte auch Snap gerne.
Der Umsatz der Foto-Plattform ist in den vergangen Monaten jedenfalls rückläufig, und Snap macht noch Verlust. Und dafür ist Aktie extrem hoch bewertet.
Kursziele von 9 bis 31 US$
Unterschiedlicher könnten die Analysten-Kursziele nicht sein. Sie reichen von 9 bis 31 US$. Von 36 Analysten stufen 12 die Aktie auf „buy“ ein, 16 auf „hold“ und 6 raten zum Verkauf.
Wo ist die lukrative Nische?
Mitgründer und Chef Evan Spiegel zeigt nach außen keinerlei Angst vor der großen Konkurrenz wie Facebook. Im Gegenteil er gibt sich selbstbewußt, verweist auf die eigene Kreativität.
Er rechtfertigt die Wachstumsflaute damit, dass sie im Gegensatz zur Konkurrenz absichtlich nicht mit allen Mitteln kämpft, um an neue User zu gelangen.
Aber um 15 bis 21 Millionen neue tägliche Nutzer pro Quartal gewinnen und somit an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können, muss sich Snap bald eine Nische suchen. In dieser darf sich Facebook nicht so schnell breit machen. Sonst geht es mit der Aktie weiter abwärts.