Deal im Gold-Sektor: Triple Flag bietet für Orogen Royalties
Nach einer starken Goldpreisentwicklung in 2024, hält die Kursrally auch in diesem Jahr an. Kürzlich markierte der Preis für das Edelmetall mit 3.500 Dollar je Feinunze ein neues Rekordniveau. Das heizt auch den Markt für Übernahmen und Fusionen an. Gerade lief ein spannender Deal über die Nachrichtenticker: Triple Flag Precious Metals hat angekündigt, Orogen Royalties zu übernehmen. Der Deal soll Triple Flag’s Position im Royalties-Segment stärken und neue Einnahmequellen erschließen.
Der Coup des Jahres
Im Goldbusiness gibt es Momente, in denen selbst hartgesottene Analysten die Kinnlade herunterfällt. Genau das ist passiert, als Triple Flag bekanntgab, Orogen Royalties für satte 421 Millionen Kanadische Dollar übernehmen zu wollen. Im Zentrum des Deals: Die 1,0%-Lizenzgebühr am Expanded-Silicon-Goldprojekt im Herzen Nevadas, betrieben von niemand Geringerem als AngloGold Ashanti. Ein Projekt, das in den kommenden Jahren zu den produktivsten Goldminen Nordamerikas zählen könnte – und Triple Flag die Lizenz zum Gelddrucken verschafft.
Der Deal im Detail: Zahlen und Fakten
Triple Flag lässt sich den Deal einiges kosten und lockt Orogen-Aktionäre mit einem 38%igen Aufschlag auf den letzten Börsenkurs. Die Aktionäre haben die Wahl: Entweder sie nehmen 1,63 Kanadische Dollar in bar pro Aktie, oder sie tauschen in 0,05355 Triple-Flag-Aktien – und erhalten obendrein 0,25 Aktien der neuen Orogen Spinco. Ein kreatives Zahlungsmenü, das sowohl sicherheitsorientierte als auch spekulative Anleger anspricht. Triple Flag behält die Goldperle, während die riskanteren Explorationsprojekte in die Spinco ausgelagert werden. Ein cleverer Schachzug, der zeigt: Hier sind Profis am Werk.
Das Geschäftsmodell: Royalties statt Schaufeln
Triple Flag setzt auf ein Geschäftsmodell, das in der Minenbranche immer beliebter wird: Royalties. Anstatt selbst Minen zu betreiben, kassiert das Unternehmen Lizenzgebühren auf jede geförderte Unze Gold – ohne sich mit den Risiken des operativen Bergbaus herumschlagen zu müssen. Im Fall von Expanded Silicon bedeutet das: 1% des Bruttoumsatzes landet direkt bei Triple Flag, ganz gleich, wie hoch die Kosten oder wie wild die Gewerkschaften streiken. Die Vorteile liegen auf der Hand: planbare Einnahmen, hohe Margen, und das bei minimalem Risiko. In Zeiten steigender Goldpreise ein echtes Traumgeschäft.
Die Hintergründe: Warum jetzt, warum Orogen?
Warum gerade jetzt? Triple Flag hat ein feines Gespür für Timing bewiesen. AngloGold bezeichnete das Projekt als die größte neue Goldentdeckung nach Ressourcen in den USA seit mehr als einem Jahrzehnt, und AngloGold Ashanti investiert kräftig in die Entwicklung. Für Orogen war die Beteiligung ein Glücksgriff – doch als kleiner Player fehlt oft das Kapital, um die Früchte der eigenen Deals voll auszukosten. Triple Flag hingegen sitzt auf einer prall gefüllten Kriegskasse und will sich mit dem Zukauf eine langfristige Cashflow-Quelle sichern. Der Deal ist ein Paradebeispiel für das „Buy-and-Hold“ der Rohstoffwelt: Einmal investieren, jahrelang kassieren.
Was Triple Flag wirklich vorhat
Die Absichten von Triple Flag sind klar: Mit der Übernahme will das Unternehmen seine Position als einer der führenden Edelmetall-Royalty-Player weltweit festigen. Das Expanded-Silicon-Projekt ist dabei nur der Anfang. Es ist davon auszugehen, dass der Konzern auf die Suche nach weiteren Royalty-Perlen geht. Die Strategie: Ein diversifiziertes Portfolio an Lizenzgebühren, das unabhängig von einzelnen Minenprojekten stetig Geld in die Kassen spült.