DAX und Co: Fortsetzung der Rally am 14. Dezember?
Seit Ende September ist der DAX um rund 20 Prozent geklettert – in diese Zeit fiel unter anderem die sehr ordentliche Berichtssaison. Aber auch die für einige Anleger enttäuschende Sitzung der US-Notenbank Fed, die einen weiteren Zinsschritt in Höhe von 0,75 Prozentpunkten beschlossen hat.
Die „schlechten Nachrichten“ hatten zuletzt jedoch kaum noch Auswirkungen auf die Märkte. Die guten hingegen deutlich mehr: Als die US-Inflation zuletzt geringer ausfiel als im Vorfeld erwartet worden war, sind die Kurse – auch im DAX – regelrecht explodiert. Falls die Fed im Dezember ihre aggressive Zinspolitik abbremst, könnte das einen ähnlichen Effekt haben.
Die Gründe und Auswirkungen der Pläne der Notenbanken
Die Zinswende inklusive der Anhebung der Leitzinsen hat vor allem den Grund, die stark gestiegene Inflation abzubremsen und mittelfristig auf ein normales Niveau zu bringen. Daher hat die US-Notenbank Fed bei ihren letzten vier Sitzungen jeweils kräftig an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins um je 0,75 Prozentpunkte angehoben.
Am 14. Dezember kommen die Notenbänker erneut zusammen, um die weiteren Schritte zu beraten – und schon jetzt warten Analysten und Anleger gespannt auf dieses Ereignis. Denn ein höherer Leitzins verteuert Kredite und schwächt die Nachfrage. Das ist natürlich kein guter Nährboden für die Börse.
Geringerer Zinsschritt im Dezember?
Die Hoffnungen, dass der Peak der Zinsschritte erreicht ist und es im Dezember keine 0,75 Prozentpunkte-Anhebung mehr gibt, werden größer. Zuletzt hat Raphael Bostic, Fed-Präsident von Atlanta, sogar öffentlich verkündet, dass er bereit ist, den Leitzins um weniger als 0,75 Prozentpunkte anzuheben.
Mehr noch: Bostic glaubt, dass der Leitzins vielleicht nur noch um insgesamt einen Prozentpunkt angehoben werden muss, damit sich die Inflation in Richtung der gewünschten zwei Prozent bewegt. Das würde bedeuten, dass der Peak der Zinswende vielleicht schon Anfang 2023 erreicht wird.
Wie reagieren die Börsen auf eine veränderte Zinspolitik?
Vollkommen unerwartet wäre eine Zinsanhebung von zum Beispiel „nur“ 0,5 Prozentpunkten im Dezember nicht. Viele Analysten erwarten, dass die hohe Geschwindigkeit der Zinswende langsam ausgebremst wird. Am 14. Dezember sollten Anleger also keine Feuerwerke erwarten.
Gut möglich aber, dass die Rally nach guten Nachrichten von der Fed wieder so richtig Fahrt aufnimmt und den Endspurt in das Börsenjahr 2022 einläutet. Das Datum sollten Anleger jedenfalls im Blick behalten.