DAX nimmt kleine Verschnaufpause und wartet auf die Fed

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Nach drei Tagen Vollgas hat der Dax gestern eine neue Bestmarke geknackt und bei 23.476 Punkten sein Rekordhoch gefeiert. Doch wie es so ist nach einem Höhenflug – irgendwann muss man auch mal Luft holen. Zur Wochenmitte präsentiert sich der deutsche Leitindex vorbörslich kaum verändert. Mit anderen Worten: Durchatmen und auf neue Impulse warten.

Warten auf die Fed

Ein Blick über den Atlantik zeigt, wohin sich die Marktstimmung als Nächstes richten dürfte: Die US-Notenbank Fed entscheidet heute über den Leitzins. Dass die derzeitige Zinsspanne bleibt, gilt als sicher. Aber Notenbankchef Jerome Powell könnte mit seinen Aussagen Hinweise auf die nächste geldpolitische Richtung geben – und genau darauf warten die Anleger gespannt. Besonders brisant ist die Lage angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die weiterhin Unsicherheit schürt.

Die Wall Street hatte am Dienstag keinen guten Tag. Vor allem Tech-Aktien an der Nasdaq bekamen die Unsicherheit zu spüren – und das trotz einer Telefonrunde zwischen Trump und Putin über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine. Fazit: Anleger haben den „Rückwärtsgang“ eingelegt. Konjunkturdaten wie steigende Import- und Exportpreise sprechen gegen baldige Zinssenkungen – schlechte Nachrichten für Aktienmärkte, die auf billiges Geld hoffen.

Tesla und Nvidia: Tech-Riesen mit Sorgen

Besonders Tesla erlebte ein unschönes Börsen-Tief. Nach einem weiteren Rutsch um 5,3 % dürfte Elon Musk nicht gerade bester Laune sein. Selbst er warnt vor den Folgen der neuen US-Zölle. Auch Nvidia bekam einen Dämpfer: Die KI-Hoffnungsträger verloren 3,4 %. Zwar stellte Nvidia-Chef Jensen Huang eine neue Chipgeneration vor, aber Anleger bleiben skeptisch, ob das KI-Wachstum das hohe Kursniveau wirklich rechtfertigt.

Asien mit gemischten Gefühlen

Die asiatischen Börsen bewegten sich am Mittwoch in einem engen Korridor. Während die chinesischen Märkte von einer Tech-Rally abrückten, hielt sich Japan stabil. Der Nikkei-Index legte leicht um 0,1 % zu, angetrieben von den fünf großen japanischen Handelshäusern, die sich über frisches Kapital von Warren Buffetts Berkshire Hathaway freuen dürfen.

Immobilienriese Vonovia optimistisch

In Deutschland sorgte Vonovia mit seinen Jahreszahlen für Aufmerksamkeit. „Wir kommen früher aus der Krise als viele andere“, sagt Chef Rolf Buch. Trotz steigender Zinsen bleibt die Wohnungsnachfrage hoch, was die Mieten um 3,5 % steigen ließ. Aktionäre können sich über eine höhere Dividende von 1,22 Euro je Aktie freuen.

Volkswagen verkauft Traton-Anteile

Beim Dax-Konzern Volkswagen dreht sich alles um den geplanten Verkauf von Traton-Anteilen. VW will bis zu 11 Millionen Aktien verkaufen und damit seinen Anteil an der Lkw-Tochter leicht senken. Das Ziel: Mehr Streubesitz für Traton, aber weiterhin die Kontrolle behalten.

Fazit: Verschnaufpause nach Rekordjagd

Der Dax hat geliefert – jetzt ist Geduld gefragt. Die Fed-Entscheidung wird die weitere Richtung der Märkte prägen, während Tech-Giganten wie Nvidia und Tesla mit Herausforderungen kämpfen. Vonovia zeigt sich optimistisch, während Volkswagen an seiner Strategie feilt.