DAX: 2024 neue Dividenden-Rekorde in Sicht
Ich möchte Ihnen am letzten Börsenhandelstag des Jahres hier im „Schlussgong“ eine positive Nachricht mitteilen: Die 40 wertvollsten börsennotierten Konzerne Deutschlands werden aller Voraussicht nach im kommenden Jahr so viel Geld an uns Aktionäre ausschütten wie noch nie zuvor. Die DAX-Konzerne werden einer aktuellen Prognose des „Handelsblatts“ zufolge im Jahr 2024 üppige 52,4 Mrd. Euro an ihre Aktionäre ausschütten.
Das wären rund 1,5% mehr als in diesem Jahr und rund 40% des geschätzten Gewinns aller DAX-Konzerne. Diese Ausschüttungsquote ist im internationalen Vergleich jedoch eher niedrig. In den USA und auch in anderen europäischen Staaten sind Ausschüttungsquoten von 60% seit Jahren üblich. Zurück zum DAX: Vermutlich werden gut die Hälfte der 40 Konzerne ihre Dividende im Vergleich zum Vorjahr anheben.
Wie Sie in meinem Beitrag von Mittwoch dieser Woche bereits erfahren haben, werden die Dividenden jedoch von vielen Anlegern unterschätzt. Langfristige Studien haben aber gezeigt, dass sie für rund 50% der langjährigen Aktien-Durchschnittsrenditen verantwortlich sind. Daher möchte ich Ihnen im Folgenden zeigen, wie Sie die Dividendenrendite berechnen und worauf es dabei ankommt.
So berechnen Sie die Dividendenrendite
Die Formel zur Berechnung der Dividendenrendite ist recht einfach:
Dividende
Dividendenrendite = ——————-
Aktienkurs
Bei DAX-Werten liegen die Dividendenrenditen gewöhnlich bei 2 bis 3%. Im laufenden Jahr lag die durchschnittliche Dividendenrendite jedoch sogar bei 3,4%. Bei Einzelwerten lag sie bei deutlich über 5%.
Bei der Berechnung dieser Kennzahl gibt es jedoch ein methodisches Problem, das nicht immer befriedigend gelöst werden kann: Berücksichtigt man die zuletzt gezahlte Dividende oder die erwartete Dividende? Die erste Methode hat den Vorteil, dass die Zahlen dann gesichert sind.
Der Nachteil liegt auf der Hand: Aus der alten Dividende lässt sich nicht unbedingt auf die zukünftige Dividende schließen. Wählt man die erwartete Dividenden-Ausschüttung, muss immer damit gerechnet werden, dass die erwartete von der tatsächlichen Ausschüttungshöhe abweicht.
Die veröffentlichten Dividendenrenditen beziehen sich in der Regel auf den aktuellen Aktienkurs und die Dividende, die das Unternehmen zuletzt an die Aktionäre ausgezahlt hat. Hat ein Investor die Aktie günstiger als zum aktuellen Kurs gekauft, erhöht sich also seine persönliche Dividendenrendite und umgekehrt.
Erhöht ein Unternehmen regelmäßig die Dividende (wie zum Beispiel der Warren-Buffett-Wert Coca-Cola seit vielen Jahrzehnten), sind mittel- und langfristig sogar zweistellige Dividendenrenditen erreichbar. Solche Dividenden-Aristokraten schmücken jedes konservative Depot.