Datingspezialist Bumble mit 16% Umsatzplus im Schlussquartal
Im Februar 2021 wagte der Tinder-Rivale Bumble den Sprung aufs Parkett. Kurz nach dem Börsenstart schoss der Aktienkurs bis auf 84 Dollar in die Höhe, bevor die Euphorie der Anleger schrittweise entwich. Letztes Jahr im Mai war die Aktie sogar kurzfristig für unter 18 Dollar zu haben.
Derzeit steht der Aktienkurs bei knapp über 24 Dollar und hat damit rund 70% von seinen Höchstkursen verloren. Es ist daher an der Zeit, einen Blick auf die Geschäftsentwicklung des Dating-Spezialisten und die Einschätzungen der Analysten zu werfen.
Tinder-Mitgründerin mischt bei Bumble mit
Während die Dating-App Tinder wohl den meisten inzwischen ein Begriff ist, dürfte Bumble eher weniger bekannt sein. Dabei gibt es durchaus Parallelen. So wurde die Bumble-App in 2014 von der heute 33-jährigen Whitney Wolfe Herd gestartet, die bereits den großen Konkurrenten Tinder mitgründete und nun als bislang jüngste Vorstandschefin ein größeres US-Unternehmen an die Börse führte. Mit dem russisch-britischen Tech-Unternehmer und Milliardär Andrey Andreev hat Bumble zudem einen weiteren bekannten Mitgründer an Bord.
Dating-App mit Fokus auf die Frau
Als Besonderheit von Bumble gilt, dass Frauen dort den ersten Schritt beim Dating machen. Dies soll einen eher respektvollen Umgang auf der Plattform gewährleisten. Neben der Suche nach einem romantischen Partner, kann Bumble auch für die Suche nach Freundinnen und Freunden (Bumble BFF) oder Geschäftskontakten (Bumble Bizz) genutzt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, nach politischer Einstellung und ähnlichem zu filtern.
Der US-Konzern betreibt die beiden Dating-Apps Bumble und Badoo, die inzwischen auf über 45 Millionen monatlich aktive Nutzer kommen und vor allem auf die Altersrange der 18 bis 35-jährigen abzielen. Die App läuft in mehr als 150 Ländern. Allerdings befindet sich das Unternehmen noch in einem frühen Stadium der Monetarisierung.
Nutzerwachstum im vierten Quartal
Im zurückliegenden Quartal entwickelten sich die Nutzerzahlen der beiden Dating-Apps Bahoo und Bumble sehr unterschiedlich: Während die Zahl der zahlenden Nutzer von Bumble im Jahresvergleich um 35% auf 2,22 Millionen stieg, fiel jene von Badoo um 11,2% auf 1,18 Millionen. Insgesamt lag die Zahl der zahlenden Kunden bei 3,2 Millionen 10% höher als im vergleichbaren Vorjahresquartal.
Mit 190,8 Millionen Dollar Quartalsumsatz stand die Bumble-App für 78,9% der gesamten Konzernerlöse. Das entspricht einem Umsatzplus von 28%. Der Rest (50,8 Millionen Dollar) wurde mit der Badoo-App und anderen Umsatzquellen erzielt.
Gesamtumsatz steigt um 16%
In Summe gingen mit 241,6 Millionen Dollar 16% mehr an Umsatz durch die Bücher als im Vorjahresquartal. Dabei wurde der Umsatz durch den starken Dollar um 12,7 Millionen Dollar ausgebremst. Der durchschnittliche Gesamtumsatz pro zahlendem Nutzer (“ARPPU”) stieg um 1% auf 23,01 Dollar. Unter dem Strich schrieb der Datingspezialist einen Verlust von 159,2 Millionen Dollar.
Ausblick im Rahmen der Erwartungen
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 stellt die Konzernführung ein Umsatzwachstum zwischen 16% und 19% in Aussicht. Die bereinigte Vorsteuergewinnmarge (EBITDA) wird bei 26% und damit leicht höher als im abgelaufenen Geschäftsjahr (2022: 25,11%) erwartet.
Analysten sind gespalten
Trotz des in den letzten Quartalen deutlichen Kursrückgangs zeigen sich die Analysten bei der Beurteilung der Aktie derzeit gespalten. Von 19 Experten, die sich mit der Aktie beschäftigten, raten 10 zum Kauf der Papiere. Der Rest sieht in der Aktie lediglich eine Halteposition. Die Kursziele rangieren zwischen 20 und 35 Dollar, wobei das durchschnittliche Kursziele mit 27,67 Dollar rund 14% über dem aktuellen Kursniveau von 24,34 Dollar liegt (Quelle: marketwatch.com).