Datagroup: Programm für steigende Aktienkurse
Wie die meisten von Ihnen wissen, war ich von Montag bis Mittwoch in Frankfurt, wo ich das Deutsche Eigenkapitalforum (EKF), die größte und wichtigste Analysten- und Investorenkonferenz im deutschsprachigen Raum, besucht habe.
Ein Unternehmen, das sich dort präsentiert hat, ist der schwäbische IT-Dienstleister Datagroup, der vor wenigen Tagen ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Steigerung des Aktienkurses beschlossen hat.
So wollen die Schwaben ein umfangreiches Aktienrückkauf-Programm starten. Darüber hinaus prüft das Unternehmen die Abspaltung der Software-Tochter Almato AG. Jeder Datagroup-Aktionär würden dann automatisch auch Almato-Aktien als eine Art Sach-Dividende erhalten.
Zu Gunsten dieser beiden Schritte soll die Zahlung einer Cash-Dividende für das Geschäftsjahr 2023/2024 ausgesetzt werden. Während aber das Dividendenvolumen zuletzt „nur“ bei 12,5 Mio. Euro lag, sollen durch den Aktienrückkauf bis zu 34,4 Mio. Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Bevor ich näher auf die einzelnen Bestandteile des Maßnahmenpakets eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen, das nur im B2B-Geschäft tätig und daher in der breiten Bevölkerung eher unbekannt ist, kurz vorstellen.
Datagroup SE im Kurzporträt
Datagroup hat seinen Sitz im schwäbischen Pliezhausen bei Stuttgart. Das 1983 gegründete Unternehmen zählt zu den führenden deutschen IT-Dienstleistern. 3.500 Mitarbeiter an Standorten in ganz Deutschland konzipieren, implementieren und betreiben IT-Infrastrukturen und Business Applikationen in Unternehmen sowie Verwaltungen.
Mit ihrem Produkt CORBOX ist Datagroup ein Full-Service-Provider und betreut für mittelständische und große Unternehmen sowie öffentliche Auftraggeber deren IT-Arbeitsplätze weltweit.
Details zum Aktienrückkauf
Um das im Rahmen der aktuellen Marktschwäche niedrige Kursniveau zu nutzen, hat der Vorstand der Datagroup ein Aktienrückkauf-Programm beschlossen. Es sollen insgesamt bis zu 9,79% der im Umlauf befindlichen Aktien zurückgekauft werden.
Der Angebotspreis liegt bei 42,13 Euro je Aktie und beinhaltet einen Aufschlag von 8,2% bezogen auf den Schlusskurs der Datagroup-Aktie vom letzten Börsentag vor Bekanntgabe des Rückkaufprogramms.
Abspaltung der Konzerntochter Almato
Als weitere Maßnahme prüft Datagroup die Abspaltung und das Börsenlisting seiner Digitalisierungstochter Almato AG. Die Abspaltung soll im Verhältnis 1:1 umgesetzt werden, d. h. jeder Datagroup-Aktionär erhält für eine Datagroup-Aktie eine Aktie der Almato ohne weitere Zuzahlung.
Die Almato AG ist im Bereich Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Softwareentwicklung tätig. Das Geschäftsmodell unterscheidet sich daher grundlegend von dem der Datagroup als führender IT-Outsourcingpartner für den deutschen Mittelstand.
Durch die Trennung der beiden unterschiedlichen Geschäfts- und Wachstumsmodelle können sich beide Unternehmen zukünftig klarer am Markt positionieren und ihre Wachstums- und Zukunftsstrategien noch zielgerichteter verfolgen.
Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24 bestätigt
Darüber hinaus hat Datagroup die Prognosen für das Geschäftsjahr 2023/24 bestätigt. Danach wird der Jahresumsatz in einer Bandbreite von 510 bis 530 Mio. Euro liegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird zwischen 77 bis 81 Mio. Euro erwartet und das operative Ergebnis (EBIT) zwischen 43 und 46 Mio. Euro.
Auch angesichts der beschlossenen Maßnahmen ist die Datagroup-Aktie meines Erachtens auf dem aktuellen Kursniveau zu niedrig bewertet. Wenn deutsche Nebenwerte wieder in den Fokus der Anleger rücken, sollte Datagroup über Aufwärts-Potenzial verfügen.