Darum sind Analystenratings wichtig! Beispiel Morphosys
Bei Betrachtung der ersten Handelswoche, waren die Anleger vor allem auf Konjunkturdaten, wie den Teuerungsraten in der Eurozone und damit einhergehend der Stand der Inflation sowie dem FOMC-Sitzungsprotokoll der FED und dem US-Arbeitsmarkt, fokussiert.
Analysten-Ratings machen Kurse
Verständlich, denn in der ersten Januarwoche ging es bei den Unternehmen noch recht ruhig zu und Pressemeldungen waren in der Tat eher rar gesät.
Trotzdem sollte man als Anleger und Investor auch die Ratings der großen Banken und Analystenhäuser nicht aus den Augen verlieren, denn hier werden beizeiten durchaus „Kurse gemacht“.
Morphosys als gutes Beispiel
So fiel mir vor allem auf, dass die Aktie von Morphosys enorm schwankungsanfällig war. Noch im Januar 2020 standen die Papiere hier im Hoch bei 136,50 Euro, während sie im Januar 2022 gerade mal noch 34,29 Euro wert waren, gingen die Papiere am letzten Freitag nach einem turbulenten Handel, gerade mal noch bei 14,05 Euro ins Wochenende.
Somit Zeit für mich, die Analystenratings zu Morphosys mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wie sehen die Ratings für Morphosys aus?
Nach Verkaufsempfehlungen der Citigroup und Goldman Sachs noch im alten Jahr, kamen jetzt auch die US-Investmentbank Morgan Stanley dazu, mit dem Anlageurteil „Untergewichten“ und einem Absenken des Kursziels von 17 Euro auf 12,50 Euro.
In einer neuen Pharma- Branchenstudie gehen die Analysten davon aus, dass die Anleger aktuell wohl eher einen defensiveren Ansatz verfolgen und dabei auf Wachstumsunternehmen mit einer ausreichender Gewinndynamik spekulieren.
Auch die Marktbeobachter der Investmentbank Stifel sehen nur noch ein begrenztes Wachstum bei der Biotechschmiede aus Planegg/ München. So war man vor allem vom 2023-er Umsatzziel für das wichtige Blutkrebsmedikament „Monjuvi“ enttäuscht und sieht jetzt nur noch ein begrenztes Wachstum für das Unternehmen. Das Rating folgte auf dem Fuß und lautet aktuell nur noch „Halten“ mit einem abgesenkten Kursziel von 13 Euro.
Ist der Ruf erst ruiniert…
Wie heißt das alte deutsche Sprichwort noch: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“. Will damit sagen, mittlerweile sollten auch die negativen Analystenratings im Kurs eingepreist sein, denn der Verfall der Aktie, den ich bereits oben skizziert habe ist schon relativ deutlich ausgefallen.
Positiv an der Misere scheint allerdings die Tatsache, dass die Aktie inzwischen unter Cash notiert und das natürlich so manch einen Schnäppchenjäger motivieren könnte, auf einen Außenseiter zu setzen.
Ratings sind immer einen Blick wert
Wie dem auch sei, für alle Aktionäre und Investoren sollten Analystenratings beizeiten auf jeden Fall einen Blick wert sein.
Denn diese Beurteilungen finden häufig genug auch einen Widerhall im Aktienkurs, denn es darf nicht vergessen werden, dass die beobachtenden Banken und Finanzinstitute gewaltige Verteiler haben und diese Ratings somit vielfach bei den Kunden und Anlegern nicht nur auf Gehör und Resonanz stoßen, sondern deren Anlageentscheidung maßgeblich beeinflussen.