D. R. Horton: Warren Buffett baut

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Falls Warren Buffett tatsächlich wieder so ein gutes Näschen für Chancen hat wie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, dann steckt in der Aktie der US-Baufirma D. R. Horton ordentlich Musik.

Führendes Bauunternehmen in den USA

Die im Jahr 1978 gegründete und im US-Bundesstaat Texas beheimatete Hausbaufirma kennt bei uns in Deutschland praktisch niemand. Doch in den USA ist D. R. Horton eine Größe – im wahrsten Wortsinn.

Ein paar Details: Das Unternehmen ist in mehr als 110 Wohnungsmärkten und in gut 30 us-amerikanischen Bundesstaaten aktiv. Seit Gründung wurden mehr als eine Million Häuser gebaut. Auf der To-Do-Liste stehen Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und auch größere Apartmentkomplexe.

Doch mit den Aktien von Bauunternehmen ist es seit etlichen Monaten so eine Sache. Vor allem in den USA und in Europa leidet die Branche unter den deutlich gestiegenen Zinsen. Buffett’s jüngstes Investment litt zwar auch unter dem eher ungünstigen Marktumfeld, doch alles in allem kam die Firma mit mehr als nur einem blauen Auge davon. Was ebenfalls für das Gespür des „Orakels von Omaha“ spricht.

D. R. Horton – So lief das jüngste Quartal

Die erstaunliche wie positive Nachricht als erstes: Im abgelaufenen Quartal stiegen die Umsatzerlöse um beachtliche 11 Prozent auf 9,7 Milliarden US-Dollar. Beim Gewinn je Aktie (Non-GAAP) sah es hingegen düster aus. Denn nach immerhin 4,67 US-Dollar Gewinn je Aktie im Vorjahresquartal stehen nunmehr noch 3,90 Dollar in den Büchern.

Kommen wir zu einem erneut positiven Aspekt der Quartalsergebnisse: Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie wurden die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten übertroffen. So erlöste das Unternehmen 1,31 Milliarden Dollar mehr als erwartet, der Gewinn je Aktie lag ebenfalls deutlich um 1,07 US-Dollar über den Schätzungen.

Das Management hat die Jahresprognose angehoben – aus gutem Grund. Denn im vorangegangenen Quartal stiegen die Nettoverkaufsaufträge um beinahe 40 Prozent auf knapp 23.000 Häuser – beeindruckend. Der Gesamtwert dieser betrug 8,7 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 26 Prozent. Folglich schätzt das Management nun einen Umsatz im gesamten Geschäftsjahr zwischen 34,7 und 35,1 Milliarden Dollar. Durchaus ein ordentlicher Schluck aus der Pulle.

Blick zurück und nach vorn

Die Aktie (WKN: 884312) war in der Vergangenheit ein erstklassiges Investment. Auf 10-Jahres-Sicht ergibt sich ein kumuliertes Plus von rund 550 Prozent, in den vergangenen zwölf Monaten rund 65 Prozent sowie im laufenden Jahr knapp 32 Prozent. Da wundert es eigentlich, dass Buffett nicht schon früher eingestiegen ist. Der Maxime „buy the dip“ ist er offensichtlich nicht gefolgt. Er wird seine Gründe haben.

Zum Status quo: Mit einem Kurs von um die 118 US-Dollar notieren die Anteilsscheine knapp unter ihrem historischen Hoch, das Ende Juli 2023 bei rund 131 Dollar markiert wurde.

Trotz der rasanten Kursgewinne seit dem Jahrestief Mitte Oktober 2022 bei rund 66 US-Dollar ist die Aktie noch immer mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 8 für 23/24 – geradezu erschreckend – preiswert.

Meine Meinung: Aufgrund der durch das Management hoch gesetzten Prognose nach dem deutlichen Anstieg der Neuverträge und wegen des vergleichsweise niedrigen KGVs können Investoren jetzt erste Positionen aufbauen. Sollte das historische Top, wenn auch nach mehreren Anläufen, genommen werden, scheint der Weg nach oben charttechnisch offen.