China-Aktien: Warum der chinesische Gesundheitssektor Ihre Rendite aufpolieren kann!
Wollen Sie in chinesische Aktien investieren, sollten Sie sehr vorsichtig sein. Denn: Die strengen Regulierungsmaßnahmen der Behörden gegen die dortigen Tech-Konzerne und die Verwerfungen am Immobilienmarkt lassen die Aktienkurse chinesischer Papiere auf Achterbahnfahrt gehen.
Die Lieblinge der Kommunistischen Partei
Doch China kann Ihnen trotzdem relativ risikoarme Renditen einbringen. Dafür sollten Sie allerdings differenzieren und vor allem jene Branchen ins Auge fassen, die von der Pekinger Zentralregierung unterstützt werden. Diese politische Rückendeckung dürfte viele Jahre andauern und den jeweiligen Unternehmen gigantisches Wachstumspotenzial verschaffen.
Im Prinzip handelt es sich bei Lieblingen der Kommunistischen Partei um Branchen, die für die chinesische Gesellschaft, deren Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftswachstum unerlässlich sind. Dazu zählen: Energiekonzerne, Hersteller von Wind- und Solarkraftanlagen, Elektroautobauer, Infrastrukturanbieter, Telekommunikationsfirmen und nicht zuletzt die Medizinbranche.
Chinas Medizinbranche auf dem Vormarsch
Heute wollen wir uns auf Letztere konzentrieren. Denn die Medizinfirmen der Volksrepublik dürften in den nächsten Jahren durch die Hilfe aus Peking massiv wachsen. Hintergrund: Die Lebenserwartung chinesischer Bürger hat in den letzten Jahren durch den Wirtschaftsaufschwung kontinuierlich zugenommen. Das sorgt für eine sukzessive Alterung der Gesellschaft und einen höheren Bedarf an medizinischen Lösungen.
Die auf chinesische Healthcare-Aktien spezialisierte UBS-Expertin Cui Cui hatte hierzu kürzlich eine interessante Analyse veröffentlicht. Demnach sind die Gesundheitsausgaben in China in den letzten zehn Jahren zweistellig gewachsen. Cui Cui geht davon aus, dass diese Ausgaben weiter steigen werden, da viele Chinesen immer mehr Wert auf ihr Wohlbefinden legen.
Schauen Sie: Derzeit gebe China nur 6 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für den Gesundheitssektor aus, so die Analystin. In den USA seien es beispielsweise 17 Prozent. Cui Cui rechnet deshalb perspektivisch mit einer weiteren Verdopplung der chinesischen Gesundheitsausgaben.
Analystin ist sich sicher: Konsolidierungswelle rollt an
Auch interessant: Laut der Expertin ist der Pharmasektor in China überdurchschnittlich zersplittert. So gebe es dort inzwischen mehr als 5.000 entsprechende Firmen. Auf die vier größten Healthcare-Konzerne entfalle ein Marktanteil von zusammen nur 8 Prozent. In den USA kämen die vier größten Pharma-Player auf 25 und in Japan auf 36 Prozent.
Entsprechend erwartet Cui Cui in den kommenden Jahren eine Konsolidierungswelle im chinesischen Gesundheitsbereich. Das heißt: Die größten Konzerne werden sich immer häufiger kleinere Firmen einverleiben und damit ihre Marktanteile vergrößern. Daran jedenfalls dürfte kein Weg vorbeiführen, betont die Analystin.
Der Hintergrund: Viele kleine Pharmafirmen seien finanziell nicht in der Lage zum Beispiel klinische Studien durchzuführen. Partnerschaften mit den großen Playern sei für jene Unternehmen eine Art Ausweg, um ihre vielversprechenden Produkte irgendwann auf den Markt bringen zu können.
Zu den chinesischen Marktführern gehört zum Beispiel das Unternehmen Fosun Pharma, das zusammen mit dem deutschen Wirkstoffforscher BioNTech einen Corona-Impfstoff für den chinesischen Markt entwickelt hatte.
Westliche Pharmariesen wollen Wachstum abgreifen
Das Wachstum des chinesischen Pharma-Sektors sorgt natürlich nicht nur bei den heimischen Firmen für Begehrlichkeiten. Längst sind in China auch viele ausländische Konzerne aktiv. Darunter: Roche, Bayer, Sanofi aber auch der US-Konzern Amgen, der sich vor einigen Jahren bei einer chinesischen BioTech-Firma eingekauft hatte.
Branchenkenner vergleichen die Bedeutung des chinesischen Gesundheitsmarkts für ausländische Konzerne inzwischen bereits mit dem Automarkt, der für heimische Hersteller bekanntlich der wichtigste Wachstumsmotor ist.
Mein Fazit für Sie
Wollen Sie an Chinas Healthcare-Boom mitverdienen, können Sie also entweder auf chinesische Aktien (weniger diversifiziert: mehr Risiko und mehr Wachstumspotenzial) oder auf ausländische Unternehmen (stärker diversifiziert: weniger Risiko und weniger Wachstumspotenzial) setzen.