China-Aktien im Corona-Strudel: Was Sie jetzt tun können!
Sie erinnern sich bestimmt noch an die Anfangszeit der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Damals hatten westliche Regierungen scharfe Lockdowns, Quarantänemaßnahmen und sogar vorrübergehende Produktionsstopps in der Industrie angeordnet. Kein Wunder, war das Virus damals doch kaum erforscht. Entsprechend groß war die Angst.
Inzwischen sind rund um den Globus die meisten Corona-Maßnahmen gefallen. Doch ein Land beugt sich eisern diesem Trend: China. Die dortigen Behörden setzen nach wie vor auf eine strenge No-Covid-Politik und riegeln derzeit ganze Städte ab.
Chinas Automarkt im April massiv eingebrochen
Das hat erhebliche Auswirkungen auf die dortige Wirtschaft, wie nun Daten des chinesischen Autoverbands CPCA zeigen. Demnach wurden im April in China gerade einmal 1,04 Millionen PKW verkauft. Das entspricht einem Rückgang von satten 35,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Seit März 2020 hat es in der Volksrepublik keinen so hohen Einbruch der Autoverkäufe gegeben.
Der CPCA führt die Misere direkt auf die aktuellen Corona-Lockdowns zurück. So hätten heimische und ausländische Autobauer ihre Produktion einstellen bzw. drosseln müssen. Allein in Shanghai sei die Produktion der wichtigsten Autokonzerne im April um 75 Prozent zurückgegangen.
Autokonzerne müssen um ihre Geschäfte fürchten
Gleichzeitig belasten die Covid-Maßnahmen die chinesische Konjunktur, weshalb Verbraucher bei größeren Anschaffungen wie Autos eher zurückhaltender werden. Doch trotz der erheblichen Folgen für die Wirtschaft will Peking weiterhin an seiner Corona-Strategie festhalten.
Entsprechend müssen sich die Autobauer auf harte Zeiten einstellen – darunter auch die deutschen Branchenvertreter BMW, Mercedes und VW. Die deutsche PKW-Branche hat in den letzten Jahrzehnten ihr Geschäft in China angesichts des dortigen Wirtschaftwachstums massiv ausgebaut. Nun fällt den Unternehmen diese Abhängigkeit auf die Füße.
China auf dem Weg der Selbstzerstörung
Für das Reich der Mitte könnte das verheerende langfristige Folgen haben. So könnten westliche Unternehmen ihre Engagements in der Volksrepublik nun überdenken und Investitionen zumindest zurückfahren.
Das Ganze betrifft freilich nicht nur die Autobranche. Die gesamte Industrieproduktion in China ist laut Einkaufsmanagerindex (PMI) im April so massiv eingebrochen wie seit Mai 2020 nicht mehr. Die Unternehmen begründen das auch mit Schwierigkeiten bei der Verschiffung. Schließlich kommt es wegen der Lockdowns zu Störungen im Hafenbetrieb. Das betrifft vor allem den Import. Industriekonzernen in China fehlen also immer häufiger wichtige Komponenten und Rohstoffe aus dem Ausland.
Experten vermuten, dass die Krise noch monatelang anhalten dürfte. Tatsächlich befürchten viele Beobachter, dass die Behörden die Lockdowns gar ausweiten könnten. Doch selbst wenn Peking jetzt urplötzlich eine 180-Grad-Drehung hinlegen würde, dürfte es noch einige Zeit dauern, bis sich die Lage wieder normalisiert hat.
Aber was heißt das jetzt für Sie als Anleger?
Klar: In erster Linie sind die heimischen Aktienfirmen von der Situation betroffen. So krachte der chinesische Aktienindex (CSI) am 9. Mai auf den tiefsten Stand seit Mai 2020. Besonders bitter: Viele China-Aktien waren zuvor wegen scharfer Regulierungsmaßnahmen bereits eingebrochen. Nun geht die Abwärtsspirale also in die nächste Runde.
Aber auch westliche Konzerne müssen sich jetzt warm anziehen. Das betrifft vor allem die oben erwähnten Autobauer, aber auch Firmen aus den Bereichen Chemie. Diese hatten in den letzten Jahren ebenfalls ihr Engagement in China verstärkt.