China-Aktien: Für welche Titel es jetzt Hoffnung gibt!
Am 1. Juni 2022 war es endlich so weit: Die chinesischen Behörden haben den Corona-Lockdown in der Wirtschaftsmetropole Shanghai aufgehoben bzw. in einigen Stadtbezirken gelockert. Für Sie als Anleger ist das grundsätzlich eine erfreuliche Nachricht.
Denn: Der Lockdown hatte die Wirtschaft Chinas schwer belastet. Schließlich mussten viele auch deutsche Unternehmen wegen der Maßnahmen ihre Produktion herunterfahren. Nun wollen die meisten in und um Shanghai tätigen Firmen spätestens ab Mitte Juni wieder unter Volllast arbeiten.
China: Mega-Konjunkturprogramm soll Konsum beleben
Wichtig für Sie: Die Zentralregierung in Peking will der Wirtschaft nach dem zweimonatigen Lockdown eine Art Starthilfe verpassen. Davon dürften einige Börsenkonzerne profitieren. So hat die Kommunistische Partei nach Angaben von Staatsmedien ein großes Konjunkturpaket geschürt, um den zuletzt zurückhaltenden Konsum wieder anzuregen.
In dem 33-Punkte-Programm geht es unter anderem um Entlastungen für den Autokauf. Demnach sollen die Steuern auf schadstoffarme Fahrzeuge halbiert werden. Die Steuererleichterung soll für Autos gelten, die von Juni bis Dezember verkauft werden.
Deutsche Auto-Aktien dürften profitieren
Für die deutschen Autokonzerne Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW ist das ein Lichtblick. Alle drei Börsengiganten mussten zuletzt mit Absatzproblemen in der Volksrepublik kämpfen. Bei Volkswagen etwa krachten die Auslieferungen wegen der Produktions- und Verkaufseinschränkungen in China allein im April um die Hälfte ein.
Und auch der gesamte chinesische Automarkt war im selben Monat um 50 Prozent rückläufig. Laut Medienberichten wurde im April in Shanghai kein einziges Fahrzeug verkauft, auch weil fast alle Autohäuser der Millionenmetropole wegen der Corona-Lockdowns geschlossen hatten.
Nun dürfte die Steuererleichterung dafür sorgen, dass viele Chinesen wieder zum Autokauf animiert werden. Ob die Absatzzahlen dadurch allerdings so schnell wieder steigen werden, wie sie in den letzten Monaten gefallen waren, muss sich erst noch zeigen.
Hoffnung für Alibaba und Infrastruktur-Aktien
Doch das ist längst nicht alles: Peking will neben den Autos auch andere klassische Endverbraucherprodukte wieder schmackhafter machen – etwa Haushaltsgeräte. Das dürfte wiederum den schwer angeschlagenen E-Commerce-Giganten Alibaba freuen.
Und nicht zuletzt soll die chinesische Wirtschaft auch mit einem gigantischen Infrastrukturprogramm aufgepäppelt werden. Dabei geht es zum Beispiel um die Verkehrsinfrastruktur. Börsenkonzerne wie China Railway Construction dürfen sich also auf eine lukrative Auftragsflut vonseiten der Behörden einstellen. Der Konzern baut in China Brücken, Tunnel, Autobahnen, städtische Gleisanlagen, Gebäude, Flughäfen und U-Bahnen.
Endlich ein Lichtblick für die Weltkonjunktur
Gleichzeitig deutet sich auch für die Weltwirtschaft ein wenig Entspannung an, wenngleich die Rückkehr zur Normalität wohl einige Zeit dauern wird. So war der Güter- und Containerhafen in Shanghai wegen der Lockdowns in den letzten Monaten vollends überlastet. In der Folge stauten sich vor dem Hafen viele Schiffe, was die globalen Lieferketten schwer in Mitleidenschaft zog.
Nun rechnen Experten damit, dass sich die Lage am Shanghaier Hafen und auch an anderen Ent- und Beladestandorten wieder beruhigt, natürlich nicht von heute auf morgen. Dass die chinesische Wirtschaft den Bremsklotz Corona wohl erst einmal hinter sich lässt, ist jedenfalls ein Zeichen der Hoffnung – in nach wie vor schwierigen Zeiten.