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Carlsberg schluckt Softdrinkhersteller Britvic

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Dass bei Übernahmen die Aktien des Käufers und des Verkäufers gleichzeitig zulegen, kommt nicht alle Tage vor. Beim dänischen Brauerei-Giganten Carlsberg war das kürzlich jedoch der Fall: Der Konzern blättert für den britischen Softdrinkhersteller Britvic 3,9 Milliarden Euro auf den Tisch. Mit der Transaktion wollen die Dänen der rückläufigen Biernachfrage kompensieren.

Carlsberg – einer der weltweit größten Bierbrauer…

Bevor wir auf den Deal kommen, möchte ich Ihnen den Käufer erst einmal näher vorstellen: Carlsberg und ihre konsolidierten Gesellschaften repräsentieren den viertgrößten weltweiten Bierbrauer mit führenden Positionen in West- und Osteuropa und Asien. Neben der Top-Marke Carlsberg, die zu den weltweit bekanntesten Biermarken gehört, umfasst das Portfolio des Konzerns rund 500 internationale Premium und lokale Marken einschließlich Tuborg, Jacobsen, Ringnes, Arsenalnoe, Baltika, Kronenbourg, Holsten, Henninger und Astra.

Rund drei Viertel des Biervolumens werden in Märkten abgesetzt, in denen der Carlsberg-Konzern Nummer eins oder zwei ist. Im letzten Geschäftsjahr erzielte der Konzern einen Umsatz von 73,5 Milliarden Dänischen Kronen (rund 9,5 Milliarden Euro).

… streckt Fühler nach Großbritannien aus

Nun wollen die Dänen mit einem milliardenschweren Zukauf ihre Produktpalette um Softdrinks erweitern. Für 3,3 Milliarden Pfund (rund 3,9 Milliarden Euro) plant Carlsberg die Übernahme von Britvic. Je Aktie legt der Bierbrauer entsprechend 1.290 Pence in bar für jede Britvic-Aktie auf den Tisch. Zudem soll den Britvic-Aktionären eine Sonderdividende von 25 Pence zufließen. Dieser Preis stellt einen Aufschlag von etwa 36% auf den Schlusspreis der Britvic-Aktie von 970 Pence am 19. Juni dar. Das war der Tag, an dem erstmals Spekulationen über eine möglichen Kauf durch Carlsberg die Runde machten.

Gleichzeitig kauft Carlsberg den Pub-Betreiber Marston’s für 244 Millionen Euro aus einer gemeinsamen Brauerei heraus.

Expansion in den Softdrink-Markt

Die Intention des Britivic-Deals liegt auf der Hand: Carlsberg will sein Geschäft mit nicht-alkoholischen Getränken ausbauen. Weil der Bierabsatz in den vergangenen Jahren strukturell zurückgegangen ist, investieren Brauereien verstärkt in nicht-alkoholische Produkte. So hatte der weltweite Branchenprimus Anheuser-Busch InBev vor einigen Jahren den US-Softdrinkproduzenten Hiball geschluckt.

Britvic ist ein Hersteller von Erfrischungsgetränken und Hauptpartner von PepsiCo im Vereinigten Königreich und Irland mit exklusiven Rechten zur Herstellung, Abfüllung und zum Verkauf von Marken wie Pepsi, 7Up und Lipton Eistee. Außerdem gehören zu dem Softdrinkhersteller Marken wie Robinsons, Tango, ffFruit Shoot, J2O und Aqua Libra.

Gemäß der Pressemitteilung ist das Unternehmen sogar der größte Anbieter von Markenerfrischungsgetränken ohne Kohlensäure und der zweitgrößte Anbieter von kohlensäurehaltigen Markenerfrischungsgetränken in Großbritannien.

Keine Kartellprobleme zu erwarten

Neben der Stärkung des Softdrink-Geschäfts erwartet Carlsberg auch Einsparungen von umgerechnet rund 118 Millionen Euro. Laut der Finanzchefin von Carlsberg, Ulrica Fearn, seien wettbewerbsrechtliche Hürden bei dem Zukauf nicht zu erwarten. Durch die Übernahme wird Carlsberg auch in eine andere Größenordnung wachsen. Im letzten Geschäftsjahr erzielte Britvic bei einem Umsatz von umgerechnet 2,07 Milliarden Euro einen Nachsteuergewinn von 147 Millionen Euro.

Anleger treiben Kurs in die Höhe

Den Anlegern scheint der Deal zu gefallen. Die Papiere von Carlsberg legten in Kopenhagen zum Wochenstart direkt nach der Ankündigung um mehr als 4% zu. Beim britischen Getränkehersteller Britvic schoss die Aktie sogar in London um 30% in die Höhe. Gestern notierte die Britvic-Aktie im Nachmittagshandel bei 1.261 Pence und damit nur noch minimal unter dem Niveau der Kaufofferte.