Campbell’s Suppen gehen immer – auch für Ihr Depot
Wenn Sie diesen Newsletter aufmerksam verfolgen, wissen Sie: Mit langweiligen Produkten lassen sich oft die größten Gewinne einfahren.
Deshalb möchten wir Ihnen heute eine Dosensuppe vorstellen. Allerdings nicht irgendeine Dosensuppe, sondern Dosensuppen von Campbell beziehungsweise die Aktien des Unternehmens, das dahintersteht.
Wie die Dosensuppe es sogar auf die Leinwand schaffte
Campbell Suppen gibt es bereits seit 1898, denn ein Jahr zuvor hatte John T. Dorrance, ein Lebensmitteltechniker, der in Göttingen studiert hat, die Idee, weniger Wasser in die Suppe zu geben, um sie zu verdichten und dann in eine Dose abzufüllen. Zum Kunstwerk wurde die legendäre rot-weiße Dose 1962, als Andy Warhal 32 handgemalte, unterschiedlich beschriftete Suppendosen auf Leinwand präsentierte.
30 % Wachstum seit Jahresanfang, 2,6 % Börsenrendite
Zurück zum Geschäft: Die Campbell Soup Company (WKN: 850561) ist heute an der Börse 17 Milliarden Dollar wert und hat seit Jahresanfang rund 30 % zugelegt. Das ist für ein Traditionsunternehmen der Lebensmittel-Branche eine äußerst starke Performance.
Die beiden Enkel von John T. Dorrance sind mit Anteilen von 15 % beziehungsweise 18 % noch heute die größten Aktionäre des Unternehmens – ein lukratives Investment, das beide zu Börsenmilliardären machte. Allein die Dividende brachte Millionen, denn die Dividendenrendite der Campbell Soup Company liegt bei 2,6 %.
Chart Campbell Soup Company, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag
Breites Angebot, das jeder Ami kennt
Neben den Suppen stellt das Unternehmen auch Fertiggerichte, Soßen und Snacks her. Hierzulande sind die Campbell’s Marken eher unbekannt, aber das ist in den USA anders. Dem durchschnittlichen Amerikaner sind Pastasoßen der Marke Prego oder Dosennudeln von SpaghttiO`s ein Begriff. Das gilt auch für den Gemüsesaft von V8, für den sogar Ronald Reagan Werbung machte.
Die Traditionsmarken haben natürlich einen großen Anteil am wachsenden Umsatz, sind jedoch nicht alles, denn vor ein paar Jahren sah es für Campbell trotz der Traditionsmarken alles andere als gut aus. Die Umsätze sanken, es gab zu viele Geschäftsbereiche, das Management hatte nur die Gewinnoptimierung im Sinn. Der Beobachter von außen bekam den Eindruck, dass das Ende des Unternehmens nahen würde.
Neuer Vorstand bringt die Wende
Dann kam jedoch die Rettung in Form eines neuen Managements. Im Jahr 2019 wechselte der Vorstand. Daraufhin wurden einige Marken, die nicht zum Kerngeschäft passten, verkauft. Mit neuen Rezepten und Marketing wurde in die alten Traditionsmarken investiert – mit Erfolg. Inzwischen wächst die Campbell Soup Company wieder, gewinnt in vielen Bereichen sogar neue Marktanteile. Der Umsatz ist im letzten Quartal um 15 % gewachsen. Im kommenden Jahr will Campbell 9 % wachsen und damit mehr als erwartet.
Leider blieben der starke Turnaround und die Macht der Traditionsmarken der Börse nicht verborgen. Campbell wird mit dem 19-fachen des erwarteten Gewinns bewertet. Das ist kein Schnapper, aber ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall.