Bundesbank: Die Rezession kommt
Der DAX ist nur noch wenige Prozentpunkte von einem Allzeithoch entfernt und auch international sieht es für die Geldmärkte gut aus. Ist die Krise überwunden?
Leider nein und bitte lassen Sie sich von der positiven Entwicklung der Indizes nicht blenden. Die Gefahr, dass die deutsche (und auch die globale) Wirtschaft in eine Rezession abrutscht, ist nicht gebannt. Stattdessen ist das Gegenteil der Fall.
Nachdem im letzten Quartal 2022 die Wirtschaft in Deutschland geschrumpft war, fielen die Konjunkturprognosen düster aus. Anfang des Jahres machten Ökonomen uns dann neue Hoffnungen. Auf die Winterdepression würde eine Frühjahrseuphorie folgen, hieß es. Der neueste Monatsbericht der Bundesbank macht diese Hoffnungen nun zunichte.
Warum eine Rezession auf uns zurollt
„Die Wirtschaftsleistung dürfte im ersten Quartal 2023 abermals geringer als im Vorquartal ausfallen“, wird der Bericht auf tageschau.de zitiert. Tritt diese Prognose ein, wäre Deutschland in eine Rezession abgerutscht.
Experten sprechen von einer Rezession, wenn das Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft ist. Der Fachbegriff dafür lautet „technische Rezession“.
Nach dem robusten Wachstum im Sommer war die deutsche Volkswirtschaft Ende des Jahres bereits um 0,2 Prozent geschrumpft.
Nachdem Anfang 2023 die Anspannung an den Energiemärkten und die damit verbundene Unsicherheit deutlich nachgelassen hatte, fielen die Erwartungen positiver aus. Es bestand die Hoffnung, dass die Rezession noch abgewendet werden könne.
Dass es jetzt doch wieder düster für die deutsche Wirtschaft aussieht, erklärt die Bundesregierung mit den schwierigen Bedingungen für die Industrie nach dem deutlichen Rückgang im Dezember 2022. Hinzu käme eine nachlassende Auslandsnachfrage sowie die anhaltend hohe Inflation, welche den privaten Konsum ausbremst und die Kaufkraft schmälert.
Schwierige Bedingungen für die Baubranche
Die Baukonjunktur hat mit gestiegenen Zins- und Materialkosten zu kämpfen. Eine weitere Abkühlung gilt als wahrscheinlich. Zudem sinkt die Nachfrage nach Wohnimmobilien, weil der Zinssatz für Hypothekendarlehen auf 2,6 Prozent im Jahresdurchschnitt gestiegen ist. Dadurch verschlechtert sich die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien, welche auf ein Niveau vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 abrutschte.
Die Bundesbank erwartet außerdem ein höheres Staatsdefizit. „Insgesamt gesehen dürften die Ausgaben deutlich stärker steigen als die Einnahmen“, heißt es im Bericht. „Dazu trägt bei, dass die hohe Inflation unter anderem die staatlichen Sachkäufe sowie Investitionen weiter verteuert.“ Die Ausgaben für Verteidigung und Klimapolitik dürften ebenfalls deutlich zulegen.
Düstere Prognose für den Jahresverlauf
Für den Rest des Jahres versprüht die Bundesbank auch nicht gerade viel Optimismus. „Im weiteren Jahresverlauf könnte es zwar langsam wieder aufwärtsgehen. Eine wesentliche Verbesserung ist aber nicht in Sicht“, so die Notenbank. Im Gesamtjahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt „wohl leicht zurückgehen“, heißt es weiter.
Wie schwer die Rezession zuschlagen wird, ist unklar. Sogar in Expertenkreisen scheiden sich darüber die Geister. Wichtig ist, dass Sie vorbereitet sind und Maßnahmen einleiten, die Ihr Vermögen während einer Rezession vor Verlusten schützen. Das geht leichter als Sie denken. Was zu tun ist, lesen Sie in Sicheres Geld, dem Beratungsbrief für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen.