Bud Light: Wie sich die Aktie nach dem PR-Chaos entwickelt

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Biertrinken kann auch politisch werden – zumindest in den USA.

Alles begann damit, dass das amerikanische Brauerei Konglomerat Anheuser-Busch InBev (WKN: A2ASUV) auf mehr Diversität setzen wollte und für die Werbung der Marke Bud Light die Transgender Influencerin Dylan Mulvaney engagierte.

Als Audrey Hepburn verkleidet und angelehnt an Breakfast at Tiffany’s postete Mulvaney Anfang April auf Instagram ein Video, in dem sie erklärt, im März ihr erstes Bier als Frau zu feiern. Dabei hält sie eine Dose Bud Light in die Kamera, auf der sie selbst abgebildet ist.

Mit diesen Reaktionen hatte niemand gerechnet

Die Reaktionen waren überwältigend, aber leider im negativen Sinne. Musiker Kid Rock veröffentliche postwendend ein Video, in dem er mit einem Sturmgewehr auf Bud Light Dosen schießt und anschließend den Mittelfinger in die Kamera streckt. Der in den USA populäre Country-Sänger Travis Tritt erklärt, bei seinen Konzerten Bud Light nicht mehr verkaufen lassen zu wollen. Im Mittleren Westen, wo die Republikaner oft dominieren, wird die Biermarke boykottiert, einige Fabriken sollen sogar Bombendrohungen erhalten haben. Ein echter Shitstorm also, den Anheuser Busch InBev, als Konzern, der hinter der Marke Bud Light steht, schlecht gemeistert hat.

CEO Brandon Whitworth reagierte auf das PR-Desaster, indem er sagte, dass die Firma nie die Absicht gehabt hätte, sich an einer Diskussion zu beteiligen, die Menschen auseinandertreibt.

Das wiederum empörte die Demokraten sowie diverse Finanzmedien. Sie werfen Anheuser Busch InBev vor, Mulvaney mit den transfeindlichen Kommentaren alleine zu lassen. Es mangele an Mut, auf die öffentliche Kritik zu reagieren. Zudem würden Anlegerinnen und Anleger über die eigenen Positionen im Unklaren gelassen.

Und was sagt die Aktie?

Der Kurs schmierte 3% ab. Wenn man bedenkt, dass der S&P Consumer Staples Index um

0,7 % und Konkurrent Molson Coors um 8 % zulegte, kann man bei einem -3% schon von einer Underperformance sprechen.

Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Angesichts der Wellen, die der Shitstorm in den USA schlägt, ist der Rückgang dennoch moderat, aus zwei Gründen:

Warum der Kurseinbruch moderat ist

Erstens betrifft das PR-Debakel vor allem die USA. Das Brauerei Konglomerat Anheuser Busch InBev ist jedoch international aufgestellt und vertritt viele andere bekannte Marken, zum Beispiel Becks oder Corona. Viele internationale Biertrinker wissen wahrscheinlich gar nicht, dass Sie Anheuser Busch InBev konsumieren.

Zweites war die Aktie bereits vor dem Kursabsturz recht günstig. Anheuser Busch InBev wird an der Börse mit 129 Milliarden US-Dollar bewertet. Das entspricht dem 10-fachen des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen und liegt deutlich unter dem Wert der letzten 10 Jahre.

Ein Blick auf die Aktie lohnt. Nach dem Kurssturz könnten Sie möglicherweise einen günstigen Einstiegspunkt nutzen.