Broadcom – starke Zahlen, positiver Ausblick
Im aktuellen komplizierten Marktumfeld können die Börsen jede gute Nachricht dringend gebrauchen. Der kalifornische Halbleiterkonzern Broadcom tut ihnen den Gefallen und überrascht mit guten Quartalszahlen sowie einem optimistischen Ausblick.
Hohe Nachfrage sorgt für Umsatzsprung
Im am 31. Juli 2022 beendeten dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 gelang Broadcom eine starke Umsatzsteigerung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf gut 8,46 Milliarden US-Dollar. Branchenanalysten hatten im Schnitt mit knapp 8,4 Milliarden Dollar gerechnet. Damit trotzt der sowohl im NASDAQ-100 als auch im S&P 500 notierte Technologiekonzern den anhaltenden Lieferproblemen, gleichzeitig erhöht sich der Auftragsbestand angesichts der anhaltend hohen Nachfrage auf einen Wert von 31 Milliarden Dollar.
Das wichtigste Unternehmenssegment Semiconductor Solutions verbesserte sich im Vorjahresvergleich sogar um 32 Prozent auf gut 6,62 Milliarden Dollar und macht damit 78 Prozent des Konzernumsatzes aus. Für den Bereich Infrastructure Software ging es um 5 Prozent nach oben auf 1,84 Milliarden Dollar.
Gewinn übertrifft die Erwartungen
Auch beim Ertrag meldet Broadcom hohe Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal. So stieg der Nettogewinn nach der US-amerikanischen GAAP-Bilanzierung um fast 64 Prozent auf knapp 3,1 Milliarden Dollar, nach der bereinigten Non-GAAP-Berechnung ergibt sich ein Plus von gut 35 Prozent auf mehr als 4,2 Milliarden Dollar.
Der Gewinn je Aktie verbessert sich um 70 Prozent auf 7,15 Dollar (GAAP) respektive 40 Prozent auf 9,73 Dollar (Non-GAAP). Experten hatten beim bereinigten Gewinn je Aktie im Schnitt 9,56 Dollar prognostiziert.
Ausblick optimistischer als bei den Branchenrivalen
Während zuletzt Branchenkonkurrenten wie Intel, Nvidia und Micron von einer deutlich nachlassenden Nachfrage nach Computern und Smartphones ausgingen und ihre Prognosen entsprechend nach unten anpassten, nimmt Broadcom erklärtermaßen einen anderen Blickwinkel ein. Trotz aller Unsicherheitsfaktoren wie der hohen Inflation rechnet das Management mit einer anhaltend robusten Nachfrage – gestützt durch den eigenen hohen Auftragsbestand.
Auch neue Produkte von Apple, für die Broadcom Komponenten zuliefert, sollten die Nachfrage zusätzlich befeuern. Zugleich sieht sich Broadcom nicht von den angekündigten Exportbeschränkungen für China betroffen, die in dieser Woche die Aktienkurse von Nvidia und AMD nach unten rauschen ließen.
Dementsprechend rechnet das Management für das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022 mit einer weiteren Umsatzsteigerung auf 8,9 Milliarden Dollar. Damit werden die Expertenerwartungen von im Schnitt etwas über 8,7 Milliarden Dollar übertroffen. Die Quartalsdividende, die am 30. September ausgeschüttet werden soll, bleibt stabil bei 4,10 Dollar, damit ergibt sich im gesamten Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von 16,40 Dollar. Die Broadcom-Aktie reagiert positiv auf die Quartalszahlen und den Ausblick und liegt im deutschen Vormittagsgeschäft um über zwei Prozent im Plus bei rund 500 Euro.