Börsenausblick 2023 – Happy End nach den Turbulenzen?

Inhaltsverzeichnis

Der Optimismus überwiegt in den Börsenausblicken der Banken für das Jahr 2023. Die meisten Experten sehen zwar ein kompliziertes, letztlich aber besseres Jahr als 2022 voraus. Angesichts der Verluste der vergangenen 12 Monate ist das aber auch nicht allzu schwierig. Schließlich hat der S&P 500 seither 17 % eingebüßt, der Nasdaq 100 sogar 29 % und der DAX liegt mit 10 % im Hintertreffen.

US-Banken rechnen mit Erholung an der Wall Street

Von den großen US-amerikanischen Investmenthäusern, die üblicherweise die Prognosesaison eröffnen, kommen von JPMorgan, Jefferies und Wells Fargo  die zuversichtlichsten Töne. Das jedenfalls berichten übereinstimmend unterschiedliche Quellen wie Finanzreport.com.

Die Investmenthäuser gehen davon aus, dass der S&P 500 Ende 2023 über seinem aktuellen Niveau von knapp 4000 Zählern notieren wird. JPMorgan und Jefferies rechnen mit 4200 Punkten,  Wells Fargo mit 4300 bis 4500 Zählern. Allerdings dürften die Nerven der Anleger bis dahin arg strapaziert werden. So rechnet JPMorgan noch nicht damit, dass wir den Tiefstand des Bärenmarkts schon erreicht  haben.  Aber im weiteren Jahresverlauf sollten rückläufige Inflationsraten, ein Ende der Fed-Zinserhöhungen und eine relativ milde Rezession in den USA dafür sorgen, dass die Aktienmärkte im Plus landen.

Deutsche Bank erwartet den DAX bei 15 000 Punkten

Ähnlich sieht das die Deutsche Bank, die beim S&P 500 einen Anstieg um rund 3 % auf 4100 Punkte erwartet und beim DAX um 5 % auf 15000 Zähler. Für ein gutes Jahr 2023 spreche, dass die Aktienmärkte der Konjunktur voraus liefen. Sobald sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichne, sollten die Kurse nach Ansicht des Chefanlagestrategen Ulrich Stephan steigen. Dafür spreche auch die niedrige Bewertung.

So sei das KGV des S&P 500 im Vergleich zum Vorjahr von 22,7 auf 16,5 gefallen, beim Stoxx Europe 600 von 17,7 auf nur noch 11,3. Stephan würde europäische Aktien übergewichten und setzt dabei stark auf zyklische, also konjunkturabhängige Aktien. Impulse für Europa erhofft er sich auch aus einer Erholung der chinesischen Wirtschaft. Zudem werde die Rezession weltweit milder ausfallen als bisher erwartet.

Goldman Sachs kann sich weiteren Kurseinbruch vorstellen

Kurzfristig besonders pessimistisch zeigt sich Goldman Sachs. Der Investmentriese erwarte zwar 2023 weniger Schmerzen für die Anleger als 2022, aber auch keinen Gewinn. Das gilt zumindest für den S&P 500, den die Goldmänner in einem Jahr dort sehen, wo er auch aktuell in etwa steht: bei 4000 Punkten.

Zum Jahresbeginn erwartet die Bank jedoch noch einmal kräftige Verluste. Falls die Zinserhöhungen der US-Notenbank zu einem drastischen Abschwung der amerikanischen Wirtschaft führten, sei ein Rückgang auf bis zu 3150 Punkte denkbar – ein Minus von mehr als 20 %. Sobald ein Ende der US-Zinserhöhungen erreicht sei, spreche das jedoch dafür, dass die Börsen ihren Tiefpunkt erreicht hätten. Die Aktienfavoriten kommen laut Goldman Sachs vor allem aus den Bereichen Gesundheit, langlebige Konsumgüter und Energie.

Helaba rechnet mit 14 % Plus beim DAX

Von den großen deutschen Geldhäusern ist die Helaba am optimistischsten. Die Hessen rechnen mit einem DAX-Niveau von 16000 Punkten bis Ende 2023. Das wären rund 14 % Gewinn. Wie die Deutsche Bank ist auch die DZ Bank nicht ganz so optimistisch und erwartet wie sie 15000 Zähler. Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer nennt zwar kein DAX-Kursziel: Aber er meint, 2023 könne ein Jahr der Entspannung werden. Denn die Konjunktur solle sich im Jahresverlauf aus einer leichten Rezession erholen. Dafür sprechen nach seiner Meinung auch die Maßnahmen der Regierungen weltweit, die als Konjunkturstützen wirkten.